03.09.2016 - 00:18 Uhr | News | Quelle: dpa
FC Bayern strebt Titelhattrick an

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©FC Bayern
Gibt es den Titel-Hattrick für die Bayern oder triumphiert der VfL Wolfsburg zum dritten Mal? Vor dem Saisonstart in der Bundesliga scheinen die Rollen klar verteilt. An der Spitze werden sich die beiden Branchen-Riesen um die Meisterschale duellieren, dahinter wird der Rest der Liga um die Anschlussplätze balgen. Daran glaubt nicht nur Siegfried Dietrich, der Manager des siebenmaligen Champions 1.FFC Frankfurt. «Die Bundesliga wird auch 2016/17 von den zwei Welten der führenden Lizenzvereine und der klassischen Frauenfußballclubs geprägt - eine Situation, die für die gesamte Liga eine große Herausforderung, aber auch eine Chance darstellt», prophezeit Dietrich vor dem Beginn der neuen Spielzeit am morgigen Samstag.

Die Favoriten sind sich ihrer Stärken bewusst, klopfen deshalb aber keine großen Sprüche. «Wir hätten nichts gegen einen Titel-Hattrick», sagt Bayern Münchens Meistertrainer Thomas Wörle (Foto). «Wir sind sehr stolz, dass wir es zweimal geschafft haben. Aber das hat nichts mit der Zukunft zu tun. Es geht wieder bei Null los.»

Ähnlich sieht es Ralf Kellermann, Trainer des Pokalsiegers und Vizemeisters aus Wolfsburg. «Ich denke schon, dass Bayern und wir aktuell die stärksten Kader zur Verfügung haben. Das heißt aber nicht automatisch, dass beide am Ende der Saison vorne stehen. Denn die Vereine in der Champions League sind auch enormen Belastungen ausgesetzt», sagt er.

Läuft alles nach Plan, dürften die beiden Topclubs an der Spitze unter sich bleiben. Bundestrainerin Steffi Jones hofft aber auf die eine oder andere Überraschung. «Mir ist es wichtig, dass wir eine spannende Liga haben», betont sie. Einen Tipp wollte Jones, die nach dem Olympia-Gold von Rio das Erbe von Silvia Neid angetreten hat, nicht abgeben. «Ich freue mich, wenn es lange offen bleibt», sagt die frühere Nationalspielerin. «Für mich ist es ohnehin wichtiger, dass sich die Spielerinnen weiterentwickeln.»

Immerhin fünf Olympiasiegerinnen spielen bei den Bayern, sogar sechs sind es nach der Verpflichtung von Anja Mittag in Wolfsburg. Hinzu kommen in beiden Teams diverse Nationalspielerinnen aus dem Ausland. Da können die anderen Vereine nicht mithalten. Selbst der viermalige Champions-League-Sieger aus Frankfurt sieht sich längst nicht mehr auf Augenhöhe. Abschenken wollen die Hessinnen die Saison deswegen aber nicht. «Unsere Zielsetzung ist es, die Top-Lizenzvereine aus München und Wolfsburg mit großer Geschlossenheit und intaktem Teamgeist weiter im Blick zu behalten», sagt Manager Dietrich.

Er verhehlt allerdings nicht, dass der Blick eher nach hinten geht, um den Angriff aufstrebender Clubs wie Freiburg, Sand oder Essen abzuwehren. Die werden mittlerweile auch von den Titelaspiranten ernst genommen. «Man muss jede Woche 100 Prozent geben. Es gibt nicht mehr die Spiele, die man selbstverständlich gewinnt», mahnt Kellermann. Sein Fazit: «Es wird eine riesige Herausforderung, wieder oben dabei zu sein. Aber der Kader sollte es hergeben.»

Die Bundesliga startet am Samstag mit einem Westschlager: Der Aufsteiger MSV Duisburg empfängt die SGS Essen. Um 14 Uhr wird das Spiel, das der WDR live überträgt, angepfiffen. Die Zebras sind nach einer Saison in der 2.Liga wieder aufgestiegen – mit einem Rekord. Die Mannschaft von Cheftrainerin Inka Grings gewann alle 22 Zweitligaspiele. Das ist noch keinem Team vorher gelungen. Nun ist es ausgerechnet Essen, gegen den der MSV seine Rückkehr feiert. Mehr als 1000 Zuschauer werden erwartet, dazu die Live-Übertragung im Fernsehen – «Was willst du mehr?!», fragt Coach Inka Grings, die sich auf die Rückkehr freut, rhetorisch. Grings muss auf ihre wichtigste und erfahrenste Stürmerin Steffi Weichelt verzichten, die sich im Trainingslager verletzt hatte.

In Essen schaut man gespannt auf die Trainerbank: Dort nimmt, nachdem Markus Högner fünf Jahre die SGS trainiert und in der Bundesliga etabliert hat, nun Daniel Kraus Platz. Der 32-Jährige kam aus Jena und ersetzt nun Högner, dessen erfolgreiche Arbeit dazu geführt hat, dass er zum Co-Trainer der Nationalelf aufgestiegen ist. Kraus’ Aufgabe: Er soll weiterhin junge Talente zu Bundesligaspielerinnen formen. Eine Aufgabe, die er schon in Jena mit Bravour umgesetzt hat.

Das offizielle Bundesliga-Eröffnungsspiel steigt am Samstag um 16 Uhr in München, wenn der amtierende Meister FC Bayern den SC Freiburg empfängt (live bei Sport1). Gästecoach Sven Scheuer gibt sich keinen Illusionen hin: «In solchen Spielen können wir als Mannschaft und auch ich als Trainer noch etwas lernen. Da können wir sehen, was uns vielleicht noch fehlt, um auf dieses Niveau zu kommen.» Verzichten muss er auf Sylvia Arnold (Aufbautraining), Kim Fellhauer (Aufbautraining), Anja-Maike Hegenauer (Schambeinentzündung) und Lisa Karl (Reha nach Kreuzbandriss.

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