Popp: «Ganz ruhig wird es sicher nie sein»


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Popp: «Ganz ruhig wird es sicher nie sein» |  Startbeitrag 25.11.2017 - 11:41
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Nach dem Befreiungsschlag herzte Steffi Jones (Foto) erst Dzsenifer Marozsan, dann klatschte sie erleichtert jede einzelne Spielerin ab. Die Bundestrainerin wusste genau um die enorme Bedeutung der starken Vorstellung ihres Teams beim 4:0 (3:0) gegen Frankreich. «Es ging nie um meine Person allein. Sondern darum, dass wir wieder in die Erfolgsspur kommen. Man hat mir schon vorher signalisiert, dass der Weg weiter geht», sagte die 44-Jährige nach der beeindruckenden Wiederauferstehung des zuletzt schwächelnden Olympiasiegers am Freitag in Bielefeld.

Jones schaffte es, nach all der Kritik der vergangenen Monate ihrer Mannschaft Optimismus und Selbstvertrauen zurückzugeben und alles andere auszublenden. «Unser Fokus lag allein auf dem Sportlichen. Kein anderes Thema war wichtig», betonte die Trainerin.

DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte die Elf und Jones nach dem frühen EM-Aus und schwachen Leistungen in der WM-Qualifikation gehörig unter Druck gesetzt und das Test-Länderspiel gegen die Französinnen zum «Gradmesser» erhoben. In der Schüco-Arena macht er sich selbst ein Bild vom aktuellen Zustand der deutschen Auswahl. Fast emotionslos nahm er die ersten drei Treffer von Alexandra Popp (21./44.) und Svenja Huth (39.) zur Kenntnis, ehe er nach Huths 4:0 (53.) erstmals applaudierte.

Ob der vielversprechende und versöhnliche Jahresabschluss gegen den Weltranglisten-Vierten und WM-Gastgeber von 2019 Jones ihren Job dauerhaft sichert, ist ungewiss. Vorerst wird die Fußball-Lehrerin sicher weitermachen dürfen. «Ganz ruhig wird es sicher nie sein», befürchtet Popp allerdings.

Gleichwohl betonten alle Wortführerinnen, dass sie den Weg mit Jones fortsetzen wollen. «Wir haben aus dem tiefen Tal einen Schritt nach vorn gemacht und gezeigt, dass wir einen gute Mannschaft sind», sagte Popp. Auch der DFB-Chef habe gesehen, «was er sehen wollte», ergänzte die Wolfburgerin: «Das war wichtig und ein gutes Signal.»

Ähnlich sah es auch die zuletzt wegen ihres Jochbeinbruchs fehlende Spielführerin Marozsan, die der verunsicherten Mannschaft Halt gab. Jones habe die Kritik «nicht verdient», meinte die 25-Jährige. «Steffi ist eine klasse Trainerin. Das Team ist sehr zufrieden mit ihr, es macht Spaß. Ich hoffe, dass wir noch viele gute Spiele mit ihr machen.»

Man habe bereits in der Vorbereitung gemerkt, dass mehr Zug in der Truppe sei und eine gute Stimmung herrsche, sagte Huth. Das habe man auf dem Platz gesehen, auch wenn nicht alles funktioniert habe. «Wichtig ist, dass wir uns weiterentwickeln. Frankreich ist WM-Mitfavorit. Ihn 4:0 zu schlagen, ist eine Genugtuung.»

Nach der Führung wurde die von vielen Ausfällen geschwächte DFB-Elf immer selbstbewusster, war aggressiv in den Zweikämpfen, stand kompakt und war effektiv im Spiel nach vorn. «Wir haben die richtigen Erkenntnisse aus der Talfahrt gezogen. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie es kann», meinte Jones zufrieden. Nach dem verkorksten Jahr brachte es Tabea Kemme auf den Punkt: «Gemeinsam daraus zu kommen, ist ein gutes Gefühl.»
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