22.03.2017 - 22:33 Uhr | News | Quelle: soccerdonna/dpa
Schwere CL-Aufgaben für VfL und Bayern

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©VfL Wolfsburg
Es ist das vorgezogene Finale, auf das die Glücksgöttin Fortuna diesmal nicht bis im Mai warten wollte. Wenn der VfL Wolfsburg und Olympique Lyon bisher in der Champions League aufeinander trafen, ging es nicht mehr ums Weiterkommen, sondern um die Krone. Nun gibt es die Partie bereits im Viertelfinale, und die Hoffnung, wieder die beste europäische Vereinsmannschaft zu sein, wird am Ende der beiden Spiele nur bei einem Team weiterleben. Das andere aber wird die Segel streichen.

Das erste Spiel wird am morgigen Donnerstag ausgetragen, im AOK-Stadion in Wolfsburg. Anstoß ist um 20:15 Uhr, und der Sender Eurosport wird es live übertragen. Der VfL geht mit dem Rückenwind von elf Pflichtspielsiegen in Folge, darunter zweimal ein 2:0 über den Deutschen Meister Bayern München, in das Duell mit dem Titelverteidiger, der zuletzt in der französischen Liga sechsmal ohne Gegentor blieb. «Lyon ist gespickt mit Weltstars, aber wir sind selbstbewusst und verspüren überhaupt keinen Druck», sagte Ralf Kellermann (Foto), Trainer der Wolfsburgerinnen, einen Tag vor dem Match.

Zum dritten Mal trifft er seit 2013 mit seiner Mannschaft auf den französischen Dauermeister, und erstmals wird der Sieger in einem Hin- und Rückspiel gekürt. «Dass es diesmal zwei Spiele sind, ist eine neue Situation. Nichtsdestotrotz erwartet uns ein Fußballfest der beiden besten Teams in Europa, in dem am Ende wahrscheinlich wieder Nuancen für das Weiterkommen den Ausschlag geben werden», erwartet Kellermann ein sehr enges Kräftemessen.

Alex Morgan, Dzsenifer Maroszan, Ada Hegerberg, Caroline Seger – was Lyon aufbieten wird, ist vom Feinsten im Frauenfußball. «Seit der Auslosung brennen wir auf diese Spiele. Wir sind hochmotiviert und haben sehr viel Selbstvertrauen, denn wir spielen bislang eine klasse Saison», versicherte der VfL-Coach, der auf ein gutes Ergebnis hofft, «das wir mit ins schwere Rückspiel in Lyon nehmen können». Olympique Lyon ist nicht nur der Titelverteidiger, sondern hat insgesamt schon drei Mal in der Königsklasse gewonnen. Das Aufeinandertreffen ist für die Wölfinnen die Chance, sich für das verlorene Finale im vergangenen Jahr zu revanchieren.

Auch der FC Bayern München geht mit einer Mischung aus Anspannung und Vorfreude in die bislang wichtigste internationale Partie der Vereinshistorie. Vor dem Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain, das ebenfalls am morgigen Donnerstag ausgetragen und live von Sport1 übertragen wird (19 Uhr), hofft der Deutsche Meister vor allem auf den Heimvorteil. «Es wird nicht leicht für uns werden», sagte Trainer Thomas Wörle. Für die Begegnung wird seit langem in München geworben, Vereinspräsident Uli Hoeneß will auch Spieler der Männer-Mannschaft im Grünwalder Stadion sehen. «Wir wissen, was der Verein an Aufwand betrieben hat, um das Stadion voll zu bekommen», sagte Wörle.

Daher lasse sich «eine gewisse Anspannung» nicht vermeiden, wie die routinierte Melanie Behringer einräumte. «Wann spielen wir schonmal vor so einer Kulisse», ergänzte Wörle und hofft auf mehr als 5000 Fans. So viele Zuschauer hatte das Frauen-Team des FCB noch nie.

Gegen die französische Spitzenmannschaft sind die Bayern Außenseiter. «Paris ist sicherlich momentan eines der drei besten Teams in Europa und international erfahrener als wir», erklärte Wörle. Zudem fehlen den Münchnern gleich mehrere verletzte Spielerinnen.

Die jüngsten zwei Niederlagen in DFB-Pokal und Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg hätten keine negativen Auswirkungen auf die Champions League, sagte Wörle. Er meinte sogar, eine gute zweite Halbzeit gegen den VfL zuletzt sei das, «was dir das Gefühl gibt, dass du auch im Spiel gegen Paris dabei sein kannst». Das entscheidende Rückspiel im Kampf um das Halbfinale steigt in der kommenden Woche in Paris.

(cmu)

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