02.05.2022 - 08:55 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Felix Schröder
Aus vor Rekordkulisse: Wolfsburgerinnen erst «am Anfang der Reise»

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©VfL Wolfsburg
Eine fünfstellige Zuschauerzahl tröstet den VfL Wolfsburg nach dem Aus in der Champions-League. Mit einer Rekordkulisse im Rücken verabschieden sich die Wölfinnen aus dem europäischen Wettbewerb. Für den Frauenfußball sind das neue Maßstäbe

Vor der Rekordkulisse von 22 057 Zuschauern hat der VfL Wolfsburg einmal mehr Werbung für den Frauenfußball gemacht. Trotz des Ausscheidens in der Champions League im Halbfinale gegen den FC Barcelona wurden die Spielerinnen nach Abpfiff ausgiebig gefeiert. «Es macht einfach Spaß zu sehen, dass sich in Deutschland etwas entwickelt», sagte die Torschützin Tabea Waßmuth.

Minutenlang klatschten die Fans in der Volkswagen-Arena nach dem 2:0 (0:0) im Rückspiel gegen den spanischen Titelverteidiger. Das Ergebnis reichte allerdings wegen der deutlichen 1:5-Niederlage im Hinspiel nicht für den Einzug in das Finale gegen Olympique Lyon.

Torhüterin Almuth Schult kletterte nach Abpfiff trotzdem auf die Tribüne und stimmte eine «Humba» an. Bei den Wolfsburgerinnen zeigte sich neben dem Frust über das Aus die Freude über das Mithalten mit dem starken Gegner und die große Resonanz des Publikums. «Ich hoffe, dass wir mit unserer Spielweise den ein oder anderen davon überzeugen konnten, vielleicht demnächst nochmal zu kommen», sagte Waßmuth.

Der VfL war in diesem Halbfinale gleich an zwei Rekorden beteiligt: Erst spielten die Wolfsburgerinnen vor der Weltrekordkulisse von 91 648 Zuschauern in Barcelona. Und dann am Samstag beim Rückspiel vor der größten Kulisse, die es bislang bei einem Spiel der Frauen in der Volkswagen-Stadt gegeben hat. Trainer Tommy Stroot sendete auch eine leise Botschaft an die Vereinsführung für die nächste Saison: «Ich hoffe, dass wir im nächsten Champions-League-Spiel wieder Möglichkeiten haben, diese Zuschauerzahlen zu erreichen.»

Erst einmal aber will seine Truppe die Konzentration auf den Liga-Endspurt und das Pokalfinale richten. Am Mittwoch reist der VfL zum Bundesliga-Nachholspiel bei der SGS Essen (19.15 Uhr/MagentaSport) und kann dort einen großen Schritt in Richtung der siebten Meisterschaft machen. Mit einem Sieg könnten die Wölfinnen ihren Vorsprung auf vier Punkte vor Verfolger FC Bayern München ausbauen - bei dann nur noch zwei ausstehenden Spieltagen.

Bei einer möglichen Niederlage der Münchenerinnen zwei Tage später in Leverkusen könnten die Wolfsburgerinnen sogar ohne eigenes Zutun vorzeitig Meister werden. Am 28. Mai spielen sie zudem noch in Köln gegen den 1. FFC Turbine Potsdam im Finale des DFB-Pokals.

Stroot hob nach dem Barcelona-Spiel die Entwicklung des Teams hervor: «Ich habe vorhin im Kreis zu meiner Gruppe gesagt, dass wir noch am Anfang unserer Reise sind. Und das genau solche Erfahrungen dazu gehören.» Trotz des Ausscheidens sei es ein toller Abend gewesen.

Insgesamt zogen die Spanierinnen verdient in das Finale in Turin ein, weil der VfL erst in der zweiten Hälfte die energische Aufholjagd startete. Das war viel zu spät. Waßmuth erzielte das Führungstor kurz nach Beginn der zweiten Hälfte (47.) mit einem Schuss aus knapp 18 Metern. Jill Roord erhöhte aus ähnlicher Position auf 2:0 (59.).

Stroot erklärte den zurückhaltenden Start damit, dass man nach dem Hinspiel erst den Glauben zurückfinden musste: «Die erste Halbzeit war Basis für die mutige zweite Halbzeit», sagte er. Sich nach einer so hohen Hinspiel-Niederlage wieder aufzuraffen, sei nicht selbstverständlich. Bei Stroot überwiege der Stolz, wenn er sehe, wie die Spielerinnen einen Glauben an das Weiterkommen entwickelt hätten.

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