Jens Scheuer, Trainer der Fußballerinnen des FC Bayern München, hat zum Weltfrauentag über Unterschiede im Männer- und Frauenfußball gesprochen. «Man muss da immer vorausschicken, dass man nie pauschalisieren sollte, und ich möchte auch keine Klischees bedienen. Solche Fragen kann ich nur aus meiner persönlichen Wahrnehmung heraus beantworten. Ich glaube, Frauen sind feinfühliger, zum Beispiel auch mit Blick auf den Trainer», sagte Scheuer am Montag auf der Internetseite des FC Bayern.

«Männer wollen in erster Linie Fußball spielen, für sie ist es im Zweifel zweitrangig, ob der Coach draußen ruhig ist oder nicht. Es spielt auch eine Rolle, aber nicht im gleichen Maße. Ich höre das bei Gesprächen mit unseren Spielerinnen immer wieder, dass sie meine Haltung viel reflektierter spiegeln. Sie haben meiner Erfahrung nach feinere Antennen für Ausstrahlung», sagte er.

Unterschiede gibt es seiner Meinung nach bei Konfliktlösungen. «Die Kommunikation bei Frauen läuft meines Erachtens generell mehr zwischen den Zeilen ab als bei Männern. Wenn ein Mann sauer ist, spricht er es aus. Eine Frau trägt das auf einer anderen Ebene aus», sagte der Coach. «Beides hat seine Vor- und Nachteile. Manchem Mann würde mehr Feingefühl guttun, mancher Frau ein Schuss mehr Direktheit. In meinen Augen ist das Dominanzverhalten bei Männern ausgeprägter. Das kann bis zu einem offenen Konflikt in einer Trainingseinheit reichen. Bei den Frauen wäre es hingegen zum Beispiel undenkbar, dass eine ihre Kollegin mal bewusst umhaut. Das gibt es nicht.» Da finde viel mehr im Gespräch statt.