05.06.2019 - 13:01 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulli Brünger
Deutsches Duo Däbritz und Leupolz will bei WM Verantwortung tragen

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©FC Bayern
Die Idylle im WM-Quartier «Domaine Cicé de Blossac» der deutschen Fußballerinnen ist ein wenig trügerisch. Während direkt vor der Tür des Vier-Sterne-Resorts die Golfspieler gemächlich über ihre Bahnen ziehen, lässt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihre Spielerinnen am ersten WM-Tag entgegen der ursprünglichen Planung gleich zweimal schuften. Neben der kurzfristig angesetzten ersten Übungseinheit am Dienstagmorgen stand am Nachmittag noch ein öffentliches Training auf dem Programm.

Mit der am Montag etwas verspäteten Ankunft in Frankreich wegen eines heftiges Gewitters vor dem Abflug in Frankfurt stieg bei Bayern Münchens Mittelfeld-Duo Sara Däbritz und Melanie Leupolz das WM-Fieber deutlich. «Man spürt jetzt, dass die WM immer näher kommt. Wir sind froh, dass es jetzt endlich bald losgeht», sagte die 24 Jahre alte Däbritz, die zur kommenden Saison zum französischen Spitzenclub Paris Saint-Germain wechselt. Ihre Eindrücke von der ersten Tour-de-France-Etappe sind überaus positiv: «Wir haben uns hier von Anfang an wohl gefühlt. Es ist eine tolle Anlage, sehr idyllisch und weitläufig.»

Vor dem WM-Auftaktmatch am Samstag (15.00 Uhr/ARD und DAZN) in Rennes könnte die Stimmung im DFB-Lager nicht besser sein. Auch Däbritz' Zimmerpartnerin Leupolz strahlte über das ganze Gesicht, als sie nach der ersten Übungseinheit von der guten Atmosphäre berichtete: «Das Hotel ist toll. Auch der Trainingsplatz ist total in Ordnung. Man muss ein bisschen fahren. Aber wir haben ja sonst auch nicht so viel zu tun», sagte die 25-Jährige schmunzelnd.

Leupolz und Däbritz werden zum WM-Start im Roazhon Park (Roazhon ist der bretonische Name für Rennes) gegen die schwer einzuschätzenden Chinesinnen wie bei Generalprobe gegen Chile (2:0) in Regensburg ziemlich sicher die Doppel-Sechs beim Olympiasieger bilden. Das Duo, das sich auch privat glänzend versteht, gehört bereits zur erfahrenen und routinierten Fraktion im Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Bereits 2013 zählten Däbritz und Leupolz bei der EM in Schweden zum Team, das überraschend den Titel gewann. 2016 freuten sie sich über den Olympiasieg in Rio, ehe 2017 der Tiefpunkt mit dem Viertelfinal-Aus bei der EM in den Niederlanden folgte.

Nicht zuletzt wegen ihrer Turniererfahrung sollen Däbritz (60 Länderspiele) und Leupolz (58) neben Popp und Dzsenifer Marozsan die Korsettstangen der DFB-Elf bilden. «Wir kennen uns schon sehr lange. Und auf der zentralen Sechserposition hat man automatisch auch viel Verantwortung», beschrieb Leupolz ihre Rolle. Däbritz, die gern auch als Ansprechpartnerin für die ganz Jungen im Team fungiert, pflichtete ihr bei. «Wir haben schon viel erlebt und viele Länderspiele bestritten. Wir wollen und müssen vorangehen.»

Beide betonen, dass sich die Mannschaft nach der Talfahrt unter Ex-Trainerin Steffi Jones wieder sehr positiv entwickelt haben. «Wir haben eine tolle Mischung, eine super Mannschaft und große Qualität im Team», befand Däbritz. «Wir sind eine tolle Einheit.» Auch Leupolz lobt den «Prozess» unter Interimscoach Horst Hrubesch, den Voss-Tecklenburg erfolgreich fortsetzt. «Wir haben aus den letzten Turnieren gelernt, sind gestärkt daraus hervorgegangen.»

Nun soll die positive Entwicklung auch bei der WM zu sehen sein. «Natürlich wäre es ein großer Traum, den WM-Titel zu gewinnen. Aber das wird schwer, weil alle enger zusammengerückt sind. Aber wir wollen so weit wie möglich kommen», betonte Däbritz.

Der Sieg in der Vorrundengruppe B mit China, Spanien und Südafrika ist zunächst das Ziel. Dann will man sich als eines der drei besten europäischen Teams für Olympia in Tokio 2020 qualifizieren. Und wann wäre die WM ein Erfolg? Leupolz: «Wenn jede Spielerin ihre Leistung abruft. Dann kommt man als Mannschaft auch sehr weit.»

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