05.04.2019 - 12:57 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulli Brünger
Nächster WM-Härtetest für DFB-Frauen - Schöne Erinnerungen an Solna

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Die deutschen Fußball-Frauen kehren dahin zurück, wo sie 2013 ihren bis dato letzten EM-Titel gewannen. Nach dem gelungenen Debüt der neuen Bundestrainerin Voss-Tecklenburg bei WM-Gastgeber Frankreich ist die Partie in Solna gegen Schweden der nächste Härtetest.

Für einige Fußball-Nationalspielerinnen ist die Erinnerung an den bis dato letzten EM-Triumph noch frisch, die Jüngeren kennen den Endspielort Solna nur aus Erzählungen. Als die DFB-Auswahl im Sommer 2013 mit Bundestrainerin Silvia Neid vor den Toren Stockholms durch das 1:0 gegen Norwegen zum achten Mal Europameister wurde, war die derzeit jüngste der WM-Kandidatinnen, Lena Sophie Oberdorf, gerade elf Jahre alt. Gleichwohl ist der nun 17-Jährigen vom Bundesligisten SGS Essen, dem vielleicht größten deutschen Talent, sogar der Sprung in den Kader für das in exakt neun Wochen in Frankreich beginnende Weltturnier (7. Juni bis 7. Juli) zuzutrauen.

«Wir haben 30, 33 Spielerinnen, die berechtigte Chancen haben, mit zur WM zu fahren. Einige werden ihre erste WM spielen. Das wird spannend», sagte Cheftrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem Länderspiel-Doppelpack am Samstag (13.45 Uhr/ARD) gegen Schweden und drei Tage später in Paderborn gegen Ex-Weltmeister Japan. Die beiden Partien seien in der WM-Vorbereitung «richtungsweisend», ergänzte die 51-Jährige im ARD-Interview.

Das WM-Casting geht in den Endspurt. Nach der Heimpremiere als Bundestrainerin am Dienstag (16.00 Uhr/ZDF) in Paderborn werden Voss-Tecklenburg und ihr Trainerteam schon sehr klare Vorstellungen haben, mit welchem Kader die «Tour de France» angegangen wird. Am 14. Mai will die Duisburgerin ihr 23 Spielerinnen umfassendes WM-Aufgebot bekanntgeben. Den letzten Lehrgang in Grassau am Chiemsee vom 24. bis 31. Mai und die WM-Generalprobe am 30. Mai in Regenburg gegen Chile werden nur die Auserwählten bestreiten. Änderungen im Kader - etwa durch Verletzungen - sind aber noch bis zum Auftaktmatch des zweimaligen Weltmeisters am 8. Juni in Rennes gegen China möglich.

Zunächst aber sind die Schwedinnen um Nilla Fischer der Maßstab. Voss-Tecklenburg erwartet «ein physisches Spiel». «Sie arbeiten vorne mit viel Tempo, gehen oft in die Tiefe und agieren mit langen Bällen», analysierte die Cheftrainerin. «Wir müssen in der Defensive sehr aufmerksam sein.»

Gleichwohl fordert «MVT», die ihr Team in Marienfeld auf die Partien gegen die zwei «Nationen, die top sind in der Welt» vorbereitete, selbstbewusstes und spielbestimmendes Auftreten. Ihr Credo lautet: gestalten statt reagieren. «Ich glaube, dass wir die Abwehr von Schweden vor Probleme stellen können. Natürlich ist unser Ziel, dass Spiel zu gewinnen.» Ihren Akteurinnen bescheinigt die Trainerin in der ostwestfälischen Trainingsidylle «eine unheimlich große Lust und Bereitschaft, für ihren WM-Platz zu kämpfen».

Mehr als 30 000 Fans werden am Samstag in der Friends Arena erwartet. Damit wird die Bestmarke für ein Freundschaftsspiel der Schwedinnen aus dem Jahr 2002 (20 302 Besucher) klar überschritten. «Es macht natürlich umso mehr Spaß, je größer die Kulisse ist», sagte die für den Meister VfL Wolfsburg spielende Fischer im DFB-Gespräch.

Olympiasiegerin Melanie Leupolz, die 2013 die Finalatmosphäre in Solna erlebte, freut sich auf die Rückkehr. Mit 24 Jahren gehört die Allgäuerin schon zu den Routiniers der DFB-Elf und will auch aufgrund ihrer Rolle in der Mittelfeld-Schaltzentrale mehr Führungsaufgaben übernehmen: «Man bestimmt Spieltempo und Rhythmus, muss die Bälle verteilen und Kommandos geben. Diese Verantwortung gefällt mir.»

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