01.09.2019 - 21:22 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Wolfgang Müller
Stimmungstest geglückt: DFB-Frauen starten zweistellig in EM-Quali

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Zwei Ziele haben die DFB-Frauen in Spiel eins nach der missratenen WM erreicht: Der Stimmungstest ist geglückt, der ersehnte Kantersieg gelungen. Doch vor dem nächsten Gegner warnt die Bundestrainerin.

Dem Charterflug von Kassel-Calden nach Lwiw konnte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg entspannt entgegensehen. "Wir wissen, dass es kein Selbstläufer wird. Aber ich bin guter Dinge, dass wir bei einer entsprechenden Herangehensweise die Reise mit einem Sieg beenden", sagte die 51-Jährige vor dem für Sonntagnachmittag geplanten Abflug zum zweiten EM-Qualifikationsspiel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft am Dienstag in der Ukraine.

Auch wenn der 10:0-Sieg gegen Montenegro am Samstag in Kassel zur Ouvertüre der Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 2021 in England nur bedingt als Standortbestimmung taugte, so konnte die Bundestrainerin doch die eine oder andere Erkenntnis mitnehmen.

Der zweistellige Erfolg gegen das bestenfalls zweitklassige Montenegro erwies sich als dringend benötigter Seelenbalsam und Stimmungsaufheller für die nach der WM doch arg deprimierte DFB-Auswahl. Die 6200 Zuschauer im Auestadion, darunter auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff und Verbandsvize Rainer Koch, bereiteten der Mannschaft um die überragende Dreifach-Torschützin Alexandra Popp einen freundlichen Empfang und sorgten mit Klatschpappen, Fahnen und lautstarkem Gesang für eine angemessene Länderspiel-Atmosphäre.

Intern scheinen die während der Weltmeisterschaft in Frankreich aufgekommenen Störgefühle nach einem eintägigen Team-Workshop aufgearbeitet zu sein. Sie habe jetzt auch «keinen Bock mehr» über das Viertelfinal-Aus zu sprechen, gab Popp später zu Protokoll.

Die Torjägerin vom VfL Wolfsburg wurde vor dem Spiel für ihr 100. Länderspiel, das sie während der WM bestritt, ausgezeichnet. Im Spiel gelangen der 28-Jährigen drei Treffer (8./24./34. Minute) - womit sie ihre Quote auf beachtliche 51 Tore in 102 Länderspielen verbesserte.

Da auch noch Svenja Huth (3.), Klara Bühl (34./59.), Sara Doorsoun (52.), Turid Knaak (54.), Lea Schüller (84.) und Linda Dallmann (88.) teilweise wunderbare Tore erzielten, durften sich an diesem gelungenen Familientag mit einer ungewohnten Anstoßzeit um 12.30 Uhr gleich sieben Spielerinnen in die Statistiklisten eintragen.

Nach 53 Minuten durfte Popp vom Platz und Kräfte schonen für die Partie gegen die Ukraine (16.00 Uhr MESZ/ZDF). Sie hoffe, dass sich ihre Spielführerin «noch das ein oder andere für Dienstag aufgehoben hat», scherzte eine sichtlich wohlgelaunte Voss-Tecklenburg.

Mehr Mut hatte die ehemalige Nationalspielerin bei ihrer WM-Aufarbeitung gefordert - und diesen auch damit bewiesen, dass sie die 17 Jahre alte Lena Oberdorf in die Innenverteidigung beorderte. Gegen Montenegro zwar kaum gefordert, ging die Schülerin von der SGS Essen ihrer Tätigkeit auf dem Rasen und abseits des Rasens jedoch mit erstaunlicher Ernsthaftigkeit und bemerkenswerter Reife nach.

Doch auch für den Teenager steht eine ernsthaftere Prüfung erst am Dienstag an. "Da wird es wichtig sein, dass wir in allen Phasen des Spiels sehr aufmerksam und sehr konzentriert sind. Die drei Punkte müssen das Ziel sein. Das wird ein sehr wichtiges Spiel, das uns auch wieder in eine bestimmte Richtung bringen kann", sagte Voss-Tecklenburg und erinnerte daran, dass die Ukrainerinnen in der WM-Qualifikation Schweden mit 1:0 geschlagen hatten. Gegen Schweden war Deutschland bei der WM im Sommer im Viertelfinale ausgeschieden.

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