Zwischen Dominanz und Spannung: Rückblick auf UEFA Women’s Champions League


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Zwischen Dominanz und Spannung: Rückblick auf UEFA Women’s Champions League |  Başlangıç girişi 19.12.2025 - 16:40
  emiliebitsch
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Sechs Spieltage, 54 Spiele, 181 Tore und ein klares Bild an der Spitze: Die Ligaphase der UEFA Women’s Champions League hat die europäische Hierarchie deutlich gemacht – und zugleich Raum für Spannung und Überraschungen gelassen. Vor allem drei Teams setzten früh Maßstäbe: FC Barcelona, OL Lyonnes und Chelsea FC blieben jeweils ungeschlagen und unterstrichen ihre Sonderstellung im europäischen Fußball.

Ein anderes Level

Barcelona und Chelsea schlossen die Gruppenphase mit einer Tordifferenz von +17, Lyon mit +13 ab. Defensiv beeindruckten Barcelona und Chelsea gleichermaßen mit nur drei Gegentoren im Wettbewerb. Chelsea musste mit zwei Unentschieden zwar etwas zittern, blieb aber stabil genug für die direkte Viertelfinal-Qualifikation. Zum Vergleich: Der FC Bayern München, als viertbestes Team der Ligaphase ebenfalls direkt qualifiziert, kam auf ein Torverhältnis von 14:13 (+1). Titelverteidiger Arsenal landete mit 11:6 Toren nur auf Rang fünf und muss den Umweg über die K.o.-Runde nehmen.

Bayerns Aufholjagd

Gerade Bayerns Weg in die Top vier ist dabei eine eigene Geschichte. Nach der deutlichen 1:7-Auftaktniederlage gegen Barcelona schien der Traum von der Direktqualifikation früh in Gefahr. Doch die Münchnerinnen reagierten mit einer starken Aufholjagd: Siege gegen Arsenal (3:2) und Juventus (2:1) brachten das Team zurück ins Rennen. Am letzten Spieltag kam auch das nötige Quäntchen Glück hinzu: Juventus und Manchester United nahmen sich beim 1:0-Sieg von ManU gegenseitig Punkte ab, während Real Madrid gegen Twente nur 1:1 spielte und damit die direkte Qualifikation verpasste.

Auf und Ab der Wölfinnen

Der VfL Wolfsburg zeigte über weite Strecken ansprechende Leistungen, musste am Ende jedoch durch den schwereren Spielplan bezahlen. Deutliche Siege gegen Manchester United (5:2) und Paris Saint-Germain (4:0) standen Niederlagen gegen zwei der Topfavoriten gegenüber: 1:2 gegen Chelsea, 1:3 gegen Lyon. Wolfsburg rutschte auf Platz 9 und muss damit in die K.o.-Phase. Dort geht es dann gegen Juventus Turin um den Einzug ins Viertelfinale.

Groß gegen Klein

Insgesamt offenbarte die Gruppenphase ein deutliches Gefälle zwischen den großen Ligen – Spanien, Frankreich, England und Deutschland – und Teams aus kleineren Wettbewerben. Vertreter wie St. Pölten (Österreich), Twente (Niederlande) oder Benfica (Portugal) blieben sieglos. Einzig OH Leuven aus Belgien schaffte als Team aus einer kleineren Liga den Sprung in die K.o.-Phase. Der französische Meister von 2021, Paris Saint-Germain, wiederum enttäuschte auf ganzer Linie: In sechs Spielen sprang kein einziger Sieg heraus, lediglich zwei Unentschieden.

Barca: Das Maß aller Dinge

Statistisch gesehen unterstreicht die Gruppenphase den Offensivtrend: 181 Tore bedeuten einen Schnitt von 3,36 Treffern pro Spiel. Besonders eindrucksvoll bleibt jedoch die spielerische Dominanz des FC Barcelona. Die Katalaninnen kommen auf eine Passquote von fast 90 Prozent bei 4.240 gespielten Pässen, dazu eine Ballbesitzquote von rund 65 Prozent – klare Bestwerte im Wettbewerb. Zum Vergleich: OL Lyonnes folgt mit 3.648 Pässen auf Rang zwei, jedoch mit deutlich geringerem Ballbesitz.

Harder und Bühl ragen heraus

Individuell hervorzuheben sind zwei Bayern-Spielerinnen. Pernille Harder führt zusammen mit Evelyne Viens von der AS Roma die Torschützinnenliste mit fünf Treffern an. Und Klara Bühl unterstreicht ihre bestechende Form mit bereits acht Vorlagen in 6 Spielen – doppelt so viele wie Barcelonas Alexia Putellas auf Rang zwei.

Die K.o.-Phase wartet

Mit Blick auf die Auslosung der K.o.-Phase, die am 18. Dezember in Nyon erfolgte, ergibt sich folgendes Bild: Die vier bestplatzierten Teams – FC Barcelona, OL Lyonnes, Chelsea FC und der FC Bayern München – qualifizierten sich direkt für das Viertelfinale wobei Barcelona, Lyon und Chelsea klar als Favoriten ins Frühjahr gehen; bei entsprechender Tagesform gilt das auch für den FCB. Die Mannschaften auf den Plätzen fünf bis zwölf gehen den Umweg über die Play-offs, die am 11./12. sowie 18./19. Februar 2026 ausgetragen werden. Dabei trifft der VfL Wolfsburg auf Juventus, Arsenal bekommt es mit OH Leuven zu, während Atlético Madrid gegen Manchester United und Paris FC gegen Real Madrid spielen. Die vier Sieger dieser Duelle komplettieren das Viertelfinale. Beim möglichen Sieg von Wolfsburg würde das Team auf Chelsea treffen, während es die Münchnerinnen mit dem Siegerteam aus Atlético Madrid gegen Manchester United zu tun kriegen. Das Finale steigt am 23. Mai 2026 im in Oslo.

Spannung bleibt

Das neue Ligaformat hat gezeigt, dass sowohl Dominanz als auch Spannung die Liga bestimmen können. Und die sechs Spieltage erlauben es, dass selbst ein Fehlstart wie beim FCB kein Ausschlusskriterium für das direkte Weiterkommen sein muss. Es sorgte vor allem im Mittelfeld bis zum letzten Spieltag für Spannung und schuf zudem einen klaren Anreiz, die Top vier zu erreichen. Das stärkt den Wettbewerb und erhöht die Attraktivität und Sichtbarkeit der hohen Qualität des internationalen Frauenfußballs.
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