07.07.2013 - 20:20 Uhr | News | Quelle: dpa
Angerer hofft mit DFB-Team auf EM-Titel

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Nadine Angerer (Foto) war besonders gut gelaunt, als die deutschen Fußballerinnen am heutigen Sonntag zu ihrer Mission EM-Titelverteidigung gen Schweden aufbrachen. Wenige Tage vor dem Auftaktspiel bei der Endrunde am kommenden Donnerstag gegen die Niederlande hat die 34 Jahre alte Nationaltorhüterin ihre sportliche Zukunft geklärt. Im Herbst ihrer Karriere geht die deutsche Nummer eins zunächst nach Down Under, ehe sie im Frühjahr 2014 noch einmal die Herausforderung in der US-Profiliga suchen wird. «Ich freue mich riesig auf Australien. Das passt zu mir. Für meine Entscheidung war es wichtig, dass ich mich absolut wohlfühle», sagte Angerer vor dem Abflug nach Växjö.

Bei welchen Clubs sie künftig spielen wird, wollte Angerer noch nicht verraten. Die Vereine möchten die Verpflichtung der 118-maligen Nationalspielerin in den nächsten Tagen selbst bekanntgeben. Nach vier Jahren beim 1.FFC Frankfurt hatte Angerer ihren Vertrag nicht verlängert, um sich ein letztes sportliches Abenteuer zu gönnen. «Ich hatte einige Angebote, wo ich mehr Geld hätte verdienen können, deutlich mehr sogar. Letztlich habe ich mich schon ein bisschen fürs Abenteuer und gegen das Geld entschieden», sagte die zweimalige Weltmeisterin und viermalige Europameisterin in einem Interview bei faz.net.

Bevor die Reise ans andere Ende der Welt beginnt, will Angerer mit der DFB-Auswahl in Schweden die Vormachtstellung in Europa zementieren. «Ich habe ein sehr gutes Gefühl, was die Mannschaft betrifft. Die jungen Spielerinnen haben sich großartig entwickelt nach den vielen verletzungsbedingten Ausfällen. Wir sind alle zusammengerückt. Das ist ein Wunschteam, ein Glücksfall für jede Trainerin», lobte die älteste Akteurin im 23-köpfigen EM-Aufgebot.

Ein Abonnement auf den EM-Triumph - es wäre der achte nach 1989, 1991, 1995, 1997, 2001, 2005 und 2009 - leitet sie daraus jedoch nicht ab. «Ich habe keine Ahnung, ob es am Ende zum Titel reicht. Ich will damit nicht auf die Euphoriebremse treten, aber wir sind sehr gut beraten, uns erst einmal auf das erste Spiel gegen die Niederlande und die Vorrunde zu konzentrieren», mahnte Angerer. Weitere Gruppengegner sind Island (14. Juli) und Norwegen (17. Juli).

Die Zuversicht ist dennoch groß, denn trotz des Fehlens einiger Leistungsträgerinnen hinterließ die Truppe von Bundestrainerin Silvia Neid in den Testspielen gegen Schottland (3:0), Kanada (1:0) und Weltmeister Japan (4:2) einen hervorragenden Eindruck. «Die jungen Mädels sind extrem lernbegierig. Wir haben uns spielerisch enorm gesteigert. Gegen Kanada und Japan stand ich teilweise im Tor und habe gestaunt, was die vor mir mit dem Ball anstellen, wie wir Situationen lösen und umschalten. Das macht Riesenspaß», betonte Angerer.

DFB-Boss Wolfgang Niersbach war von den Auftritten in der Vorbereitung ebenfalls angetan und hofft auf den großen Wurf der DFB-Frauen. «Diese drei Spiele haben Hoffnung gemacht wegen der Art und Weise, wie Ihr aufgetreten seid und gespielt habt. Es kann nichts Schöneres passieren, als wenn Ihr Euch in Schweden selbst belohnt. Euch begleiten alle guten Wünsche. Genießt es», sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes bei der Verabschiedung am Frankfurter Flughafen.

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