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Wie bereits von uns berichtet, hat Vizemeister VfL Wolfsburg die Ausstiegsklausel bei Sophia Kleinherne in Höhe von 200.000 Euro gezogen, nun ist dies auch offiziell: Nachdem sich Kleinherne heute Morgen in einem emotionalen Statement bei den Eintracht Frankfurt Fans für acht Jahren bedankt und verabschiedet hat, wurde im Zuge dessen der Wechsel seitens VfL bestätigt. Die Innenverteidigerin unterschreibt einen Vertrag bis 2028.

Der Wechsel hatte sich angedeutet, nachdem sich die 25-Jährige nicht auf einen Verbleib bei der SGE festlegen wollte. Dazu sagt sie: „Ich kann mich mit den Ansprüchen des VfL Wolfsburg zu 100 Prozent identifizieren. Ich spüre, dass der Klub in der Champions League, in der Liga und im Pokal eine wichtige Rolle einnehmen und Spuren hinterlassen möchte. Außerdem haben mich die Gespräche überzeugt, die ich mit den Verantwortlichen und zuletzt auch mit Stephan Lerch geführt habe.” Sie fügt an: „Ich weiß, dass das Gesamtpaket hier für mich viel Potenzial bietet, um mich zu einer noch kompletteren Spielerin zu entwickeln. Insofern bin ich bereit für den nächsten Schritt und dafür, mit dem VfL an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen.“

Ein weiterer Grund ihres Wechsels könnte die verpasste direkte Qualifikation in die Champions League sein. Nachdem man in der Hinrunde die Herbstmeisterschaft feierte, konnte man in der Rückrunde nicht an den Erfolgen anknüpfen und die SGE rutschte auf den dritten Platz. Somit muss Eintracht zum wiederholten Male in das Mini-Turnier der Champions League Quali, bei dem sie in dieser Saison früh ausgeschieden sind. Der VfL hingegen kann wegen des zweiten Platzes direkt in die neue Liga-Phase einsteigen.

Der Wechsel zum VfL ist der nächste Schritt für Kleinherne, die bislang in der deutschen Nationalmannschaft keine große Rolle spielt. In den vergangenen Nations League Spielen wurde sie im Spiel gegen Österreich zur Halbzeit eingewechselt, nachdem es nach 45 Minuten bereits 6:0 für den DFB stand. So konnte sie zwar einige Spielminuten im deutschen Trikot sammeln, sie gehörte aber nicht zur ersten Wahl für die Abwehr von Trainer Christian Wück. Da hatten bislang Rebecca Knaak und VfL-Teamkollegin Janina Minge den Vorrang. Somit steht auch für die Innenverteidigerin nicht fest, ob sie es in den finalen EM-Kader schafft, der am Donnerstag verkündet wird. Nachdem aber heute außerdem bekannt gegeben wurde, dass Sara Doorsoun aus der Nationalmannschaft abtritt, nachdem ihr gesagt wurde, dass sie auf Abruf steht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Kleinherne mit zur EM in die Schweiz fährt. Einen großen Erfolg konnte sie dennoch mit der deutschen Nationalmannschaft feiern: Sie wurde 2022 bei der EM in England Vizeeuropameisterin.

Dass Kleinherne aber zu den talentiertesten Abwehrspielerinnen der Liga gehört, steht außer Frage. In dieser Saison war sie mit 71,3 Prozent gewonnenen Zweikämpfen die beste Zweikämpferin der Google Pixel Bundesliga. Insgesamt stand Kleinherne 183-mal für Frankfurt auf dem Platz. Damit verliert Eintracht Frankfurt ihre Stamm-Innenverteidigerin, nachdem bereits sechs weitere Spielerinnen die SGE verlassen haben, unter anderem die Nummer 1 Stina Johannes (auch VfL), Kapitänin Tanja Pawollek (1. FC Union Berlin) und Barbara Dunst (FC Bayern München). Dadurch entsteht eine große Lücke in der Abwehr, die noch gefüllt werden muss.

Bereits in den vergangenen Jahren kam es zu vielen Wechsel zwischen den Wölfinnen und den Adlerinnen. Während Johannes und Kleinherne in dieser Saison in die Autostadt gewechselt sind, kommt Rebecka Blomqvist in die Bankenstadt. Unter Anderem wechselten vom VfL zur Eintracht Doorsoun (2022) und Pia-Sophie Wolter (2023 erst als Leihe, 2024 fest). Anders herum gingen Torhüterin Merle Frohms (2022) und Camilla Küver (2023) zum VfL.