- Homepage
- Today
- Advanced search
- Bundesliga
- 2. Bundesliga
- Champions League
- CL-Quali
- DFB Cup
- All competitions
- National teams
- Regional leagues
- Number of spectators
- Top market values
- Transfer records
Social Media
23.12.2025 - 14:45 | News | Source: sd | von: Jascha S.
Analyse: Warum Manchester City die WSL dominiert

©FC Twente Media
„Die Gruppe hat am Anfang vielleicht ein bisschen darauf gewartet, dass ich ihnen sage, was sie tun sollen. Ich glaube nicht, dass man sich auf diese Weise weiterentwickelt. Die meisten Dinge müssen die Spielerinnen während eines Spiels selbst lösen können.“ Diese Freiheiten spiegeln sich in Manchester City’s offensivem Pressing, der Spielfreude und dem fluiden Zentrum wider. Die Handschrift des Trainers ist nach der Hinrunde zu erkennen.
„Bunny“ Shaw – die beste Stürmerin der Liga
Khadija „Bunny“ Shaw spielt aktuell die Saison ihres Lebens und ist auf Kurs, ihre Bestmarke von 21 Toren in 18 Ligaeinsätzen aus 23/24 zu übertreffen. Aktuell führt Shaw mit zwölf Treffern in elf Partien die Torschützinnenliste an, sieben Treffer mehr als die Zweitplatzierten Stina Blackstenius, Alessia Russo, Beata Olsson, Kirsty Hanson und Melvine Malard. Doch es sind nicht nur Tore, welche Shaw aktuell zur besten Stürmerin der Liga machen. Zusätzlich zu ihren 1,11 Toren pro 90 Minuten führt die 28-Jährige auch in anderen Kategorien ligaweit: Acht Großchancen verwandelt, 128 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum, 12,26 xG (erwartete Tore). Bei 21 erfolgreichen Dribblings liegt Shaw auf Platz zwei des ligaweiten Rankings. Zusätzlich zu Shaws beeindruckender Physis und ihrer Abschlussstärke zeichnet die Jamaikanerin auch ihre hohe Spielintelligenz aus. Gegen Leicester City oder zuletzt Aston Villa, demonstrierte Shaw ihre Fähigkeit, tiefe Defensivblöcke nicht nur mit Wucht, sondern mit Timing und cleveren Läufen zu knacken. Gegen Villa erzielte Shaw vier der sechs Man-City-Tore.
Aleixandri und der Park-Clinton-Tauschdeal
Man City hat zur aktuellen Saison einiges umgebaut: Laia Aleixandri wechselte zurück zu ihrem Jugendverein Barcelona, nachdem ihr Vertrag ausgelaufen war. Die Anhängerschaft reagierte gespalten. Blieb Aleixandri noch zu Beginn der Saison 24/25 oft hinter den Erwartungen, kam aber in der Rückrunde immer besser in Tritt. Spätestens bei der EURO 2025 wurde klar, welche Qualitäten die 25-Jährige besitzt. Die Fans fürchteten einerseits ein lediglich kurzeitiges Hoch und wünschten sich mehr Konstanz, während andere die giftige Zweikampfführung und Spielintelligenz nicht missen wollte. Doch selbst ohne Aleixandri stellt City eine bärkenstarke Zentrale. Aktuell sind Edeltechnikerin Yui Hasegawa und Laura Blindkilde Brown im Zentrum gesetzt und dominieren das Geschehen. Über Hasegawa sagte Trainer Jeglertz zu Beginn der Saison: „Yui ist ihrer Zeit immer einen Schritt voraus. Wir haben mehr Wert darauf gelegt, dass sie nicht auf einer Position festgenagelt ist, sondern beweglicher agiert. Wir möchten, dass sie flüssiger spielt. Sie hat die Qualitäten, weiter vorne auf dem Platz zu spielen, weil sie Räume so gut erkennt. Wir müssen ihre Cleverness nutzen.“ Aktuell wenig zum Zug kommt hingegen Neuzugang Grace Clinton. Der Tauschtransfer zwischen den Stadtrivalen Man Utd und Man City sorgte im Sommer für Zündstoff.
Clinton, die von einigen Anhängern Uniteds als zukünftige Identifikationsfigur gesehen wurde, um die ein Team aufgebaut werden sollte, hatte auch ihre Kritiker. Obwohl ihr Talent offensichtlich war, traf Clinton bei finalen Pässen oft schlechte Entscheidungen. Ihr Tempo wurde ebenfalls kritisiert, obgleich sich Clinton mit Hinblick auf die Daten in Defensivaktionen und Passquote seit 2023 massiv gesteigert hatte und als Box-to-Box und Spielmacherin gleichermaßen gut performte. Einen klaren Gewinner dieses Tausches konnte man zunächst nicht ausmachen. Nach der ersten Saisonhälfte ist jedoch klar: Den besseren Deal hat die rote Seite Manchesters gemacht. Jess Park brilliert als belebendes Offensivelement bei United mit vier Toren und zwei Vorlagen in zehn Ligaspielen, während sie in der Champions League einen Treffer in vier Partien beisteuern konnte.
Clinton hingegen kam in sieben Ligaspielen zum Zug, kam aber fünfmal lediglich von der Bank und verbucht aktuell rund 220 Spielminuten. Ähnlich wie die Deutsche Sydney Lohmann, welche im Sommer vom FC Bayern kam, kommt sie über die Rolle der Ergänzungsspielerin nicht hinaus. Obwohl Clinton ihr Potenzial in Kurzeinsätzen zeigen konnte, ist die ebenfalls 22-jährige Laura Blindkilde Brown aktuell der Shootingstar im Maschinenraum der Citizens. Mit ihrer Pressingresistenz und Passstärke hat sich Blindkilde Brown zur Schlüsselspielerin auf der Sechserposition gemausert, nachdem sie in vorherigen Spielzeiten eher offensiv zu verorten war. Folgerichtig wurde Blindkilde Brown zu Man Citys Spielerin des Monats September gewählt. Ihr Marktwert hat sich seit dem 22. Dezember 2024 von 75.000 Euro auf 375.000 Euro gesteigert.
Fazit: Wer im Spätsommer noch an den Änderungen in der Schaltzentrale Citys zweifelte, wurde eines Besseren belehrt.
Gereift zur Leistungs- und Führungsspielerin: Kerstin Casparij
Eine weitere tragende Säule ist Außenverteidigerin Kerstin Casparij , die zuletzt die verletzte Alex Greenwood als Kapitänin vertrat. Die 25-jährige Niederländerin ist endgültig in der Weltspitze der Außenverteidigerinnen angekommen. Im Vergleich mit anderen hochkarätigen Spielerinnen wie Ona Batlle, Giulia Gwinn oder Emily Fox führt Casparij bei Tacklings, abgefangenen Pässen und Blocks deutlich die datenbasierten Rankings an. Mit aktuell sechs Scorerpunkten (zwei Tore und vier Vorlagen) ist Casparij die torgefährlichste Defensivspielerin der Liga vor Lucy Parker (5). 45 Flanken schlug Casparij in dieser Spielzeit in den Sechzehner, um Naturgewalt Shaw zu bedienen – eine Taktik, die durchaus Früchte trägt. Raum für Verbesserungen gibt es noch bei der Passquote, welche unter der ihrer bereits genannten internationalen Kolleginnen liegt (durschnittlich 9,2 % hinter Batlle, Gwinn und Fox). Es bleibt jedoch festzuhalten: Kerstin Casparij ist eine Schlüsselspielerin, die einen erheblichen Anteil an Citys aktueller Form hat.
Zünden ebenfalls: Iman Beney, Leila und Jade Rose
Auch in der Breite funktioniert Citys Kaderplanung bemerkenswert gut: Neuzugänge und Perspektivspielerinnen Iman Beney (kam von BSC YB Frauen) und Jade Rose (Harvard) überzeugten bisher: Die 19-jährige Beney kam in 368 Spielminuten auf drei Scorer, was 0,73 Scorern je 90 Minuten entspricht und stellte Gegner mit müden Beinen vor Probleme. Das die flinke Schweizerin als „Impact-Sub“ die Women’s Super League schwindelig spielt blieb nicht verborgen. So wurde Beney unter die finalen 10 Spielerinnen von Tuttosports „Golden Girl Award“ gewählt. Jade Rose zählt seit dem 3:2-Sieg über Arsenal im Oktober ununterbrochen zum Stammpersonal und hat laut eigener Aussage den Tausch der Harvard University gegen die Stadt Manchester gut gemeistert.
Einen zweiten Karrierefrühling erlebte Routinier Leila. Die 32-jährige Spanierin stand bisher in jeder Ligapartie auf dem Platz, wenngleich beim Saisonauftakt gegen Chelsea nur ein Kurzeinsatz zu Buche steht. Ihre Spritzigkeit hat die ehemalige Barcelona-Akteurin trotz ihres Alters nicht eingebüßt und besticht aktuell neben ihren physischen Attributen vor allem durch ihre Einbindung in die Umschaltmomente. 2,87 Abschlusschancen, 3,62 Flanken und 1,27 Schlüsselpässe liefert Leila je 90 Minuten.
Ausblick: Man City auf Kurs zum Titelgewinn?
Die Offensive versorgt City mit einer Tordifferenz von +22 bei 32 erzielten Toren, sechs Punkte Vorsprung auf Chelsea zur Winterpause und eine Zehn-Spiele-Siegesserie – es sieht rosig aus im blauen Teil von Manchester. Am 10. Januar beginnt auf der Insel die Rückrunde. Und die hat es in sich: Konkurrent aus Man Utd gastiert bei Arsenal, Chelsea empfängt zunächst das strauchelnde West Ham United im London-Derby. Danach müssen die Blues gegen Arsenal und Man City ran. Die Tabellensituation dürfte sich also bereits zum Februar hin zuspitzen. Man City, die zunächst auf Everton und die London City Lionesses treffen, starten mit viel Momentum und ohne viele Verletzte.
Fazit: Es passt alles bei den Sky Blues, weswegen ihnen die Meisterschaft absolut zuzutrauen ist.
Relevant news
| 23.12.2025 - 14:00 |
Angekommen in der Weltspitze - Nur ein Makel ärgert Bühl
Trotz beeindruckender Statistiken sieht DFB-Star Klara Bühl noch Verbesserungspotenzial. Im neuen Jahr will sie vor allem an einem Thema arbeiten. ... continue reading
|
| 22.12.2025 - 12:50 |
Türchen Nummer 21: Lucy Bronze – Spielen, wenn Aufgeben keine Option ist
Viertelfinale der Europameisterschaft 2025. England steht mit dem Rücken zur Wand. Sie liegen mit 0:2 gegen die Schwedinnen zurück und die Beine sind schwer,... continue reading
|
| 19.12.2025 - 15:30 |
Zwischen Dominanz und Spannung: Rückblick auf UEFA Women’s Champions League
Sechs Spieltage, 54 Spiele, 181 Tore und ein klares Bild an der Spitze: Die Ligaphase der UEFA Women’s Champions League hat die europäische Hierarchie deutli... continue reading
|
Relevant Links
- Kerstin Casparij
- Khadija Shaw
- Grace Clinton
- Iman Beney
- Leila Ouahabi
- Jade Rose
- Emily Fox
- Giulia Gwinn
- Laia Aleixandri
- Jess Park
- Yui Hasegawa
- Alessia Russo
- Andrée Jeglertz
- Manchester City
- Manchester United
- FC Barcelona
- BSC YB Frauen
- Women’s Super League
Join the discussion!
Replies to this topic: 0.
» Discuss now!
Social Bookmarking
continue reading
