Ausgerechnet beim 1. FC Nürnberg, ihrem Ex-Klub, avancierte Medina Dešić zur Matchwinnerin. Mit drei Treffern führte die 32-Jährige den SV Werder Bremen zum 4:1-Auswärtserfolg und damit zum ersten Bundesliga-Sieg unter Trainerin Fritzy Kromp.

Beide Teams starteten in die Liga mit je einem Remis, so änderte SVW-Coach Kromp ihre Startelf auf drei Positionen: Amira Arfaoui, Ricarda Walkling und Juliane Wirtz starteten für Sharon Beck, Lina Hausicke und Tuana Mahmoud, die eine schwere Knieverletzung im Training erlitt und mehrere Monate ausfallen wird. Nürnberg blieb bei der gleichen Elf wie gegen den 1. FC Union Berlin.

Traumstart für Werder

Bremen begann furios: Bereits nach 48 Sekunden nutzte Dešić einen misslungenen Klärungsversuch der Club-Defensive und erzielte das 1:0. Die Angreiferin war in Nürnberg bestens bekannt. Mit 20 Toren hatte sie den Club noch vor wenigen Monaten in die Bundesliga geschossen.

Nur zwölf Minuten später legte Arfaoui nach. Nach einem Fehlpass von Beatrix Fördös fasste sich die Schweizerin aus rund 30 Metern ein Herz und traf per Traumtor ins rechte Eck. Nürnberg wirkte geschockt und kam erst kurz vor der Pause zu einer nennenswerten Gelegenheit: Julia Pollak traf die Latte (42.).

Nürnberg wehrt sich – Dešić bleibt eiskalt

Unter den Augen von Bundestrainer Christian Wück, der einst selbst beim Club aktiv war, entwickelte sich nach dem Seitenwechsel ein offeneres Spiel. Doch wieder war Werder eiskalt: Nach einem Standard köpfte Dešić zum 3:0 ein (47.).

Nürnberg steckte nicht auf und kam zu Chancen. In der 90. Minute belohnte sich das Team: Leistungsträgerin Nastassja Lein, die seit der Jugend für den FCN spielt, traf im Nachschuss zum 1:3. Doch erneut schlug Dešić zurück. In der Nachspielzeit köpfte sie nach einer Flanke zum 4:1-Endstand ein und machte ihren ersten Dreierpack in der Bundesliga perfekt.

Effiziente Bremerinnen

Die Statistiken spiegelten ein ausgeglichenes Spiel wider: Nürnberg kam auf 16 Torschüsse, Bremen auf 15. Dennoch war die Effizienz der Gäste entscheidend, auch beim Ballbesitz hatte Werder mit 63 Prozent klare Vorteile.

Stimmen zum Spiel

Matchwinnerin Dešić war überglücklich: “Für uns stand ganz klar fest, dass wir drei Punkte mitnehmen wollen. Das haben wir gemacht. Dass ich drei Tore beisteuern konnte, freut mich natürlich sehr. Man schießt nicht alle Tage drei Tore in der Bundesliga, das ist mir vorher noch nicht gelungen.”

Ausblick

Bremen springt durch den Erfolg vorerst auf Rang drei und empfängt am Sonntag (14 Uhr) Tabellenführer TSG Hoffenheim. Nürnberg bleibt mit einem Punkt Elfter und erwartet am Sonntag (16 Uhr) Bayer Leverkusen.