24.06.2020 - 09:17 Uhr | News | Quelle: RP/WDR/1.FC Mönchengladbach
1. FC Mönchengladbach setzt Frauenabteilung vor die Tür

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In Mönchengladbach, sowie in ganz Deutschland ist das Entsetzen groß. Der älteste noch bestehende Fußballverein im Westdeutschen Fußballverband darf nach dem Saisonabbruch wegen Corona möglicherweise in die Oberliga aufsteigen. Was dann folgte ist eine Schock für den gesamten Frauenfußball. Der Vorstand um Klubboss Christian Oh hat die zuletzt sehr erfolgreichen Teams in der Niederrheinliga und der Bezirksliga ebenso nicht mehr für die Saison 2020/21 gemeldet wie das U17-Team, das in der Regionalliga spielt.

Begründung des Vorstandes war, dass die Herren-Oberliga, sowie die Zweite Herren und A-Junioren zukünftig mehr trainieren müssen und ein geregelter Spielbetrieb an den Wochenenden wäre nicht mehr möglich.

Seither geht die Frauen- und Mädchenabteilung des 1. FC Mönchengladbach an die Öffentlichkeit. Mit Hilfe einer Petition, welche mittlerweile an die 7000 Unterschriften gesammelt hat. Bundesliga-Spielerinnen und Nationalspielerinnen, unter anderem Alexandra Popp, haben den Beitrag geteilt und teilen dabei ihr Unmissverständnis mit.

Bereits in den vergangenen Jahren gab es immer wieder ähnliche Verfahren. So waren der VfL Bochum und Holstein Kiel in der näheren Vergangenheit betroffen. Die Kielerinnen konnten sich jedoch mit der Vereinsführung auf einen Kompromiss einlassen und arbeiten seither sehr gut zusammen. Auch der Hamburger SV hatte in der Vergangenheit, zu Gunsten des Herrenfußballs, seine Frauenabteilung aus der Bundesliga zurückgezogen. Mittlerweile plant der HSV eine Rückkehr ins deutsche Oberhaus.

Wie ist mit den Mönchengladbacherinnen weiter geht ist derzeit ungewiss. Der Vorstand möchte in Zusammenarbeit mit dem Verband einen Vereinswechsel erreichen, womit die Ligazugehörigkeit bestehen bleibt. Laut Klubboss Christian Oh, gäbe es einige Vereine, die Interesse haben. Auch aus Mönchengladbach. Der Fußballverband Niederrhein als Dachorganisation kritisiert den 1. FC Mönchengladbach. Man sei "nicht erfreut" über die Entscheidung des Vereins, sagte ein Sprecher des Verbandes dem WDR am Dienstagabend.

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