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Social Media
13.08.2025 - 14:00 Uhr | News | Quelle: sd | von: Emilie Bitsch
15 Jahre Soccerdonna – 15 Jahre gemeinsam für mehr Sichtbarkeit im Frauenfußball

Am 13. August 2010 ging das Frauenfußballportal Soccerdonna online. Die Idee entstand nach dem siebten Europameistertitel des DFB-Teams 2009, als der Wunsch immer lauter wurde, dem Frauenfußball eine eigene Bühne zu geben. Statt die Inhalte in die bestehende Männerseite zu integrieren, entschied sich Matthias Seidel, Gründer von Transfermarkt, für eine eigenständige Plattform. Das war der Grundstein für etwas, das heute zu den wichtigsten Anlaufstellen im Frauenfußball gehört.
Von einer Idee zu einer wachsenden Plattform
Niemand hätte damals gedacht, dass Soccerdonna einmal eine Reichweite von über 285.000 Follower:innen allein auf den Social-Media-Kanälen erreichen würde. Hinter diesem Wachstum steckt kein großes Unternehmen, sondern eine kleine, ehrenamtliche Community. Menschen, die in ihrer Freizeit Daten pflegen, News schreiben, Social-Media-Accounts betreuen oder an der Technik feilen – alle mit dem Ziel, den Frauenfußball sichtbarer zu machen.
Ein entscheidender Moment war der November 2017, als Kay Schönemann als Projektleiter dazu kam. Zuvor selbst Trainer im Frauenfußball, brachte er frische Ideen, klare Ziele und vor allem eine Vision mit. Unter seiner Leitung wurden Marktwerte eingeführt – ein Novum im Frauenfußball – und Social Media aufgebaut. „Für mich ist diese Leidenschaft längst zu einem Hobby geworden“, sagt Kay. „Die Atmosphäre im Frauenfußball ist anders – angenehmer, nahbarer, ehrlicher. Das hat man nicht überall.“ Er betont aber auch: „Es darf nicht vergessen werden, wer hinter all dem steckt. Das bin nicht nur ich, sondern ein 30-köpfiges Team, das komplett ehrenamtlich arbeitet. Ohne diese Menschen gäbe es Soccerdonna nicht.“
Die Menschen hinter Soccerdonna
Hinter jedem Profil, jeder Statistik und jedem Post steckt eine Geschichte. Und die erzählen am besten die Menschen, die tagtäglich daran arbeiten. Und sie sind nur ein Teil einer mittlerweile viel größeren ehrenamtlichen Community.
Kay – Projektleiter
Für Kay ist Soccerdonna mehr als eine Plattform: „Es ist eine Möglichkeit, dass der Frauenfußball sich entfaltet, dass Menschen die Chance bekommen, sich zu entwickeln und erste Erfahrungen im Fußballgeschäft zu machen. Und es ist eine Gemeinschaft, die von Leidenschaft lebt.“ Sein Blick nach vorn ist klar: „Ich wünsche mir, dass wir uns kontinuierlich entwickeln, die richtigen Schlüsse ziehen und Soccerdonna weiterhin spannend bleibt. Für den Frauenfußball wünsche ich mir ein organisches Wachstum – unabhängig vom Männerfußball. Und dass wir eines Tages nur noch über Fußball reden, ohne diese Geschlechtertrennung.“
Betty – Datenpflege
Betty verfolgt den Frauenfußball seit der WM 2007. Damals gab es kaum Informationen: „Ich hatte keine weiblichen Vorbilder im Fußball. Die WM hat mich fasziniert – seitdem verfolge ich den Frauenfußball intensiv.“ Für sie ist Soccerdonna ein Ort, der den Sport sichtbar macht: „Ich hoffe, dass wir weltweit als Plattform anerkannt werden, auf die Spielerinnen, Medien und Verantwortliche sich verlassen und sie uns auch als Quelle nennen. Und dass wir ein Raum bleiben, wo sich Gleichgesinnte mit Respekt und Freude austauschen.“ Sie sieht aber auch, wo noch Handlungsbedarf besteht: „Es gibt immer noch Länder, in denen der Frauenfußball wie eine Nebensache behandelt wird. Aufstellungen fehlen, Berichte sind lückenhaft – oft sogar auf Nationalmannschaftsebene. Das muss sich ändern.“
Laura – UK & Internationales
Laura stieß durch einen Instagram-Aufruf ins Team. Sie startete in der Datenpflege für England, inzwischen kümmert sie sich vor allem um Social Media. Dabei hat sie im November 2024 den UK-Account aus eigenen Stücken ins Leben gerufen: „Frauenfußball hat mich schon immer interessiert. Der Moment, in dem ich aktiv etwas ändern wollte, kam, als ich merkte, wie selten er in Gesprächen vorkommt – und wie abwertend manchmal darüber gesprochen wird.“ Sie sieht großes Potenzial: „Im UK hat der Frauenfußball schon mehr Reichweite als hier. Mein Ziel ist, für alle Ligen Sichtbarkeit zu schaffen, Toleranz aufzubauen und Vorurteile abzubauen. Manchmal reicht es, dass jemand einfach mal ein Spiel schaut – und merkt, wie spannend es ist.“
Max – Datenpflege und Entwicklung
Max kam 2018 zufällig zu Soccerdonna, nachdem er bei Transfermarkt tätig war: „Als ich gesehen habe, wie brach die Schweizer Liga lag, wusste ich: Da will ich helfen.“ Heute kümmert er sich nicht nur um Daten, sondern auch um technische Verbesserungen: „Das Wichtigste wäre, die Website ins 21. Jahrhundert zu bringen – ohne Probleme mobil nutzbar, mit einer App, in der man Spielerinnen und Teams einfach findet.“ Für ihn ist Soccerdonna „mehr als nur eine Webseite – es ist ein Treffpunkt für alle, die den Frauenfußball lieben. Jede eingetragene Info macht den Sport sichtbarer.“
Emilie – News
Emilie kam während ihres Journalistik-Studiums zu Soccerdonna – und blieb wegen der Leidenschaft: „Mich stört, dass man oft mehr über einen Kreisligisten der Männer weiß als über eine Frauen-Bundesligamannschaft. Jede Spielerin, jeder Verein verdient Sichtbarkeit – nicht nur zur EM oder WM.“ Sie weiß, wie viel Arbeit im Hintergrund steckt: „Man unterschätzt leicht, wie aufwendig es ist, jede Liga, jeden Verein, jede Spielerin zu pflegen. Aber genau das macht Soccerdonna aus – wir alle sind aus freien Stücken hier, weil wir für den Frauenfußball brennen.“ Ihr Wunsch für die Zukunft: „Unsere Website muss zeitgemäßer werden. Wir sehen, was wir auf Social Media erreichen – das wollen wir auch auf der Website schaffen, mit noch mehr Geschichten über den Frauenfußball.“
Blick in die Zukunft
Auch wenn Soccerdonna heute eine feste Größe ist – die Reise ist noch lange nicht vorbei. Das Team arbeitet intensiv an einem modernen Webauftritt, um die Plattform zeitgemäß und nutzerfreundlich zu gestalten. Neue Ideen, Formate und internationale Ausrichtungen stehen ebenfalls auf der Agenda.
„Wir haben noch einiges vor und sind längst nicht am Ende unserer Entwicklung – auch in fünf Jahren noch nicht“, sagt Kay. „Der Weg ist das Ziel – und dieser Weg ist noch lang.“
Der Wunsch aller ist klar: mehr Sichtbarkeit, mehr Anerkennung, mehr Miteinander. Denn der Frauenfußball hat das Potenzial, noch viele Menschen zu begeistern – wenn er die Bühne bekommt, die er verdient.
Danke für 15 Jahre
Zum Jubiläum gilt der Dank allen, die Soccerdonna in den letzten 15 Jahren begleitet haben – sei es durch ehrenamtliche Arbeit, Unterstützung hinter den Kulissen oder das Teilen unserer Inhalte. Ein besonderer Dank geht an Matthias Seidel, dessen Entscheidung für eine eigenständige Plattform damals alles möglich gemacht hat.
Auf die nächsten 15 Jahre – und darüber hinaus.
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