28.10.2025 - 13:00 Uhr | News | Quelle: FIFA/ sd | von: Emilie Bitsch
Afghanische Fußballerinnen feiern Comeback

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Nach der Übernahme der Taliban 2021 mussten afghanische Frauen um ihr Leben fürchten und durften nicht mehr Fußball spielen. Nun kehren sie nach vier Jahren wieder auf die Fußball-Bühne zurück.

Bei dem neugegründeten Vier-Länder-Turnier "FIFA Unites: Women’s Series" bestreitet die afghanische Nationalmannschaft erstmals wieder Länderspiele. Dieses sollte in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfinden, doch kurzfristig würde es nach Marokko verlegt. Grund dafür sei, dass die Afghanerinnen kein Einreise-Visum erhielten.

Im Mai genehmigte die FIFA die Gründung einer Mannschaft mit geflüchteten Spielerinnen unter dem Namen „Afghan Women United“. Der Weltverband unterstütze dabei das Team außerdem finanziell und strukturell bei den Lehrgängen und Spielen.

Die meisten afganischen Spielerinnen sind ins Ausland geflüchtet: Dabei waren Australien, England, Portugal und viele weitere Nationen die erste Auffangstation für sie. Um diese Spielerinnen zusammenzubringen fanden drei organisierte Trainingslehrgänge auf verschiedenen Kontintenten statt. Dabei kamen rund 70 Spielerinnen zusammen. Cheftrainerin Pauline Hamill, ehemalige schottische Nationalspielerin entschied sich schlussendlich für 23 Spielerinnen, bestehend aus dreizehn Spielerinnen von Australien, fünf aus Grossbritannien, drei aus Portugal und zwei aus Italien. "Die Gruppe ist ein Mix aus erfahrenen und jungen Spielerinnen, die alle hungrig sind", erklärte die Cheftrainerin Hamill gegenüber der FIFA.

Der Kader der Afghan Women United:

Keeperinnen: Montaha Moslih (Rückennummer: 1), Elaha Safdari (18), Fatima Yousufi (12); Abwehr: Bahara Samimi (2), Khursand Azizi (3), Susan Khojasta (4), Kereshma Abasi (13), Najma Arefi (14), Bahara Kohistani (15), Fatima Mursal Sadat (5); Mittelfeld: Mona Amini (6), Mina Ahmadi (17), Nazia Ali (8), Zainab Mozaffari (16), Bibi Razia Noori (23), Maryam Karimyar (19), Fatema Urfani (20), Aziza Ali Zada (21); Angriff: Sevin Azimi (7), Manozh Noori (9), Fatema Haidari (10), Nilab Mohammadi (11), Sosan Mohammadi (22).

Am vergangenen Sonntag wurde bereits ein Spiel der "The Women's Series 2025" ausgetragen. Der Gegner der afghanischen Spielerinnen war der Tschad. Sie mussten jedoch zum Auftakt eine 1:6-Niederlage hinnehmen. Historisch war jedoch das 1:0 durch ein Elfmeter von Manozh Noori.

Am Mittwoch geht es nun weiter für die "Afghan Women United". Sie treffen auf Tunesien (28., 17 Uhr). Ihr letztes Spiel bestreiten sie am Samstag gegen Libyen (01.11, 17:00).

„Internationale Spiele bestreiten zu können, stellt einen Neuanfang dar. Es ist die Gelegenheit, meine Geschichte neu zu schreiben, meine Leidenschaft zu zeigen und Afghanistan mit Stolz auf der Weltbühne zu präsentieren“, sagte Verteidigerin Kereshma Abasi gegenüber der FIFA, die in Australien spielt.

Im Statement der FIFA erklärt der Weltverband seine Bemühungen für afghanische Frauen: "Das Engagement der FIFA für afghanische Frauen im Exil geht weit über dieses afghanische Frauenflüchtlingsteam hinaus. Das FIFA‑Team arbeitet eng mit den Spielerinnen zusammen, um ein langfristiges, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Förderpaket zu entwickeln, das in naher Zukunft eingeführt werden soll. Gleichzeitig steht die FIFA mit diversen Akteuren in Kontakt, um Spielerinnen zu erreichen, die bei den ersten drei Trainingslagern nicht dabei sein konnten. Sie unternimmt diese Schritte vor dem Hintergrund, dass operative Einschränkungen schrittweise abgebaut werden, wobei weiterhin strengste Standards zum Kinder- und Erwachsenenschutz eingehalten werden.

Obwohl die FIFA aufgrund der Einführung dieses Programms mit ausserordentlichen rechtlichen, administrativen und logistischen Komplexitäten konfrontiert war, ist die Initiative inzwischen ein Vorbild im Weltsport und ermöglicht afghanischen Frauen, wieder in einem sicheren Umfeld und unter Einhaltung der höchsten internationalen Standards Fussball zu spielen."




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