17.05.2012 - 19:59 Uhr | News | Quelle: dpa/Soccerdonna
Aus der Traum: Frankfurt verliert Finale

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Aus der Traum vom ersten Champions-League-Titel: Die Frauen des 1.FFC Frankfurt haben dem Druck vor einer Rekordkulisse von 50.212 Zuschauern beim Heimfinale nicht standgehalten. Der einstige deutsche Branchenführer im Frauen-Fußball unterlag im Münchner Olympiastadion Olympique Lyon mit 0:2 (0:2) durch die Tore von Eugénie le Sommer in der 15. Minute per Foulelfmeter und Camille Abily (28., Foto).

Olympique, das in der Vorschlussrunde auch schon den deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam ausgeschaltet hatten, verteidigte damit seinen Titel. Für Frankfurt machte die Niederlage das Fiasko fünf Tage nach der Finalpleite im DFB-Pokal und dem aktuell vierten Bundesligarang perfekt.

Frankfurt änderte seine Startformation auf zwei Positionen: Für Ria Percival und die verletzte Lira Bajramaj rückten Sara Thunebro und die Weltmeisterin Saki Kumagai in die erste Elf. Zwei defensive Spielerinnen also, doch der FFC nahm sofort das Heft in die Hand. Nach fünf Minuten hatte das Team von Trainer Sven Kahlert bereits vier Eckbälle erzielt, doch Chancen sprangen zunächst nicht heraus.

Zur tragischen Figur avancierte vor der bisher größten Kulisse eines Vereinsspiels auf europäischer Ebene Nationalspielerin Melanie Behringer. Sie verschuldete nach einem Abspielfehler den Elfmeter zur Führung der Französinnen. Kurz vor der Pause vergab sie auch noch die beste Chance der Frankfurterinnen, die alles andere als schlecht in die Partie gestartet waren.

Sandra Smisek, Spielführerin anstelle der verletzten Nationaltürhüterin Nadine Angerer, gab den ersten Warnschuss nach nur 48 Sekunden ab. Da hatte selbst UEFA-Präsident Michel Platini in der Ehrenloge kaum Platz genommen. Nichts war von Nervosität bei den Frankfurterinnen ob der Zuschauerzahl zu spüren, auch nichts von Nachwehen des verlorenen DFB-Pokalfinales gegen Bayern.

Und auch Behringer zeigte sich erstmal von ihrer guten Seite. Ihren Freistoß von rechts lenkte Lyons Torhüterin Sarah Bouhaddi unnötig ins Toraus. Es folgten vier Behringer-Eckbälle in Serie, einen davon hätte sich Bouhaddi fast selbst ins Netz gefaustet.

Der Favorit aus Frankreich brachte hingegen in der Offensive kaum etwas zustande. Bis zu Behringers Aussetzer: Sie spielte den Ball Abily im eigenen Strafraum vor die Füße. Und um zu retten, was noch zu retten schien, half nur ein Foul. Den fälligen Strafstoß verwandelte le Sommer trotz gellender Pfiffe zu ihrem neunten Treffer im laufenden Wettbewerb. FFC-Torhüterin Desirée Schumann war machtlos und in der 27. Minute fast erneut geschlagen: Nach einem Freistoß von Sonia Bompastor sprang die fast 1,90 Meter große Innenverteidigerin Wendie Renard am höchsten und köpfte den Ball an den Pfosten.

Lyon bestimmte fortan weitgehend zwar nicht souverän das Spiel, blieb aber stets gefährlich. So wie bei der Kopfballabwehr der herausgeeilten Schumann, die Abily mit einem spektakulären Heber aus rund 25 Metern ebenfalls zu ihrem neunten Champions-League-Treffer nutzte.

Kurz vor der Pause drängte Frankfurt noch einmal auf den so wichtigen Anschlusstreffer gegen das seit zwei Jahren in der Königsklasse ungeschlagene Lyon-Ensemble. Vergeblich. Nationalspielerin Kerstin Garefrekes scheiterte an Bouhaddi. Und dann versemmelte ausgerechnet Behringer die beste Chance, nachdem Garefrekes den Ball rund zwölf Metern vorm gegnerischen Tor maßgerecht quer- und vorgelegt hatte.

Die Frankfurter Fans unter den Zuschauern gaben auch nach der Pause ihr Bestes und feuerten die Hessinnen an. Lyon leistete sich aber keine allzugroßen Fehler mehr. Und wenn, dann konnte der FFC sie nicht nutzen. So wie in der 74. Minute, als die nie aufgebende Behringer mit einem Kopfball an Torhüterin Bouhaddi scheiterte.

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