08.07.2011 - 14:00 Uhr | News | Quelle: dpa
Dank Marta: Vorteil Brasilien im Giganten-Duell

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Marta ganz relaxt, Abby Wambach (Foto) angespannt. Das Viertelfinale der Frauenfußball-Weltmeisterschaft hält mit der Partie Brasilien gegen die USA am Sonntag in Dresden (17.30 Uhr/ARD und Eurosport live) das Duell zweier Giganten bereit. Mit Argusaugen werden dabei die Superstars beider Teams beobachtet. Geht es nach der Papierform, kommen die Südamerikanerinnen weiter. Denn Marta findet immer mehr zu ihrer Form, Wambach läuft dieser hinterher.

«Kontinuität ist wichtig. Wir müssen jedes Spiel besser werden», sagt die fünfmalige Weltfußballerin Marta selbstbewusst und ergänzt: «Wir sind auf die USA vorbereitet.» Sie selbst hielt sich bislang an ihre Forderung, legte von Spiel zu Spiel eine Schippe drauf, glänzte als zweifache Torschützin gegen Norwegen und Vorbereiterin gegen Äquatorialguinea. Und dennoch: Marta hat noch nicht das Top-Niveau, das anderen Angst einflößen würde. Wie leicht das brasilianische Spiel aus den Angeln zu heben ist, zeigten die Afrikanerinnen. Sie nahmen Marta in «Fraudeckung», verfolgten sie auf Schritt und Tritt und durchkreuzten so das Konzept von Brasiliens Trainer Kleiton Lima, der das Spiel seiner Mannschaft ganz auf die Aktionen der Starspielerin ausgerichtet hat.

Erst als die Kräfte bei Äquatorialguinea schwanden, kam auch Marta ins Spiel und setzte die entscheidenden Akzente. Gegen die USA dürfte es noch schwieriger werden, auch wenn der dreimalige Olympiasieger bei dieser WM gerade in der Defensive große Probleme offenbarte.

Und nicht nur dort. Vor allem Abby Wambach macht derzeit kaum einen Stich. Ihr Tor bei der 1:2-Niederlage gegen Schweden per Schulter war eher glücklich. In den Partien zuvor hatte sie oft Pech, als sie klarste Chancen reihenweise vergab. Auch wenn sie wegen Achillessehnenbeschwerden nicht hundertprozentig fit ist, will sie unbedingt spielen - auch und gerade gegen Brasilien.

«Es ist, wie es ist. Wir wollten Gruppenerster werden und Brasilien aus dem Weg gehen. Das hat nicht geklappt, also müssen wir sie nun bezwingen. Das ist möglich, wir müssen nur unsere Chancen besser nutzen. An unserem Ziel, Weltmeister zu werden, wird nicht gerüttelt», meint die Angreiferin. Von der Lockerheit, die sie sonst in Gesprächen auszeichnet, ist nicht mehr viel zu spüren. Die Amerikanerin weiß, dass die Partie in Dresden für ihr Team mehr ist als ein gewöhnliches WM-Spiel.

Und dennoch verschwendet im US-Team niemand einen Gedanken an ein frühzeitiges Ausscheiden. «Wir denken ausschließlich an das Endspiel. Und um dorthin zu kommen, müssen wir sowieso jeden Gegner schlagen», betont Trainerin Pia Sundhage. Sie hat einen plausibel erscheinenden Grund für ihren Optimismus: «Wir haben keinen Druck, denn wir haben schon alle Titel gewonnen. Brasilien nicht.» Für Spannung im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion ist damit ausreichend gesorgt.



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