19.02.2016 - 21:56 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna
Das Spitzenspiel, das keins mehr ist

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©FC Bayern
Wenn der VfL Wolfsburg als Tabellenzweiter den Spitzenreiter Bayern München empfängt, ist das normalerweise ein echtes Spitzenspiel. In den Kadern beider Teams stehen jeweils mehr als ein Dutzend Nationalspielerinnen, und der direkte Vergleich der Teams lässt ein hochspannendes Duell am 14.Bundesliga-Spieltag erwarten. Eigentlich. Denn der genaue Blick auf die Tabelle relativiert das: Der FC Bayern hat zwölf Punkte Vorsprung auf den Verfolger – neun Spieltage vor Schluss ist die Meisterschaft praktisch entschieden. Daran würde wohl selbst eine Niederlage der Bayern – es wäre die erste in dieser Saison – am morgigen Samstag (12.15 Uhr, live bei Eurosport und www.dfb-tv.de) nichts ändern. Und so hält VfL-Trainer Ralf Kellermann das Spiel zwar für «sehr bedeutend für uns». Aber er schränkt gleich ein: «Nicht um Deutscher Meister zu werden, sondern um den zweiten Platz zu behaupten.» Unter normalen Bedingungen sei es «unrealistisch, den Rückstand noch aufzuholen». Personell kann er auf alle Spielerinnen zurückgreifen; allein hinter Vanessa Bernauer, der zwei Weisheitszähne gezogen wurden, steht noch ein Fragezeichen.

Der FC Bayern versucht derzeit alles, um das Spiel zum wichtigsten der Saison zu reden. Es gilt, die Spannung und Konzentration bei den Spielerinnen hoch zu halten. Entsprechend urteilt Bayern-Coach Thomas Wörle (Foto) über den Gegner: «Der VfL Wolfsburg hat einen herausragenden Kader und ist das absolute Topteam in Deutschland», sagt er. Fakt ist aber: Nicht die Werkself, sondern die Münchnerinnen haben seit 36 Bundesligaspielen nicht mehr verloren. Verzichten muss Wörle auf Verzichten muss Thomas Wörle auf Katharina Baunach, Lena Lotzen, Sarah Romert, Raffaella Manieri, Laura Feiersinger und Vanessa Bürki.

Zuletzt gab es immer sehr wenige Tore, wenn Wolfsburg und Bayern aufeinander trafen: Im Vorjahr endeten beide Duelle jeweils mit einem torlosen Unentschieden. Das Hinspiel endete 1:0 für die Süddeutschen. Der letzte Punktspielsieg der Wölfinnen gegen den FCB liegt fast drei Jahre zurück: Am 17.April 2013 gewannen sie mit 2:1.

Genauso viele Punkte wie Wolfsburg hat derzeit der 1.FFC Frankfurt, der bei Turbine Potsdam antreten muss (Sonntag, 14 Uhr). Vor einigen Jahren war das noch das deutsche Gipfeltreffen. Nach einem katastrophalen Saisonstart belegen die Turbinen nur den achten Rang. Jeweils neun Zähler beträgt die Distanz zum ersten Abstiegsplatz und zum Champions-League-Qualifizierung auf Platz zwei. Nur bei einem Sieg hat Potsdam noch eine kleine Chance, Wolfsburg und Frankfurt abzufangen. Dafür müssten dann aber auch alle Mannschaften, die vor Turbine rangieren, schwächeln.

Sollten sowohl Frankfurt als auch Wolfsburg am Wochenende verlieren, könnten SC Sand, SC Freiburg und SGS Essen wieder Hoffnung schöpfen. Vorausgesetzt, sie gewinnen ihre Spiele. Sand hat es auf dem Papier am schwersten: Sie reisen zur TSG 1899 Hoffenheim (Sonntag, 14 Uhr), die mit 19 Punkten auf dem siebten Platz liegen. Der SC Freiburg spielt ebenfalls auswärts beim Schlusslicht 1.FC Köln (Sonntag, 11 Uhr). Die Domstädterinnen, die erst sechs Punkte haben, brauchen im Abstiegskampf dringend einen Dreier. Die SGS hat Heimrecht gegen Bayer Leverkusen (Sonntag, 14 Uhr), den Tabellenzehnten neun Punkten. Die Werkself könnte, wenn es schlecht läuft, am Sonntag auf einen Abstiegsrang abrutschen. Denn der Vorletzte Werder Bremen, der einen Punkt mehr auf dem Konto hat als Köln, empfängt den FF USV Jena (Sonntag, 14 Uhr). Jena liegt zwar nur einen Rang vor Bayer 04, hat aber bereits 16 Zähler und sollte keine Abstiegssorgen mehr bekommen.

(cmu)

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