08.12.2025 - 20:30 Uhr | News | Quelle: sd | von: eb
Effiziente Kölnerinnen bestrafen mutigen HSV

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Vor eindrucksvoller Kulisse im Volksparkstadion erlebte der Hamburger SV ein bitteres Heimfinale des Jahres: Trotz energischem Auftritt nach der Pause unterlagen die Rothosen dem formstarken 1. FC Köln mit 1:4. Matchwinnerin des Abends war Sandra María Jessen, die gleich dreifach traf und einen großen Anteil daran hatte, dass Köln seine Serie ungeschlagener Ligaspiele weiter ausbauen konnte.

Köln eiskalt – HSV findet keine Lösungen

HSV-Coach Liése Brancão veränderte ihre Startelf nach dem 1:1 in Berlin nur auf einer Position, dennoch brauchten die Rothosen, vor 4.001 Zuschauerinnen und Zuschauern, lange, um wirklich in die Partie zu finden. Der FC dagegen legte los, wie man es von einem Team mit neu gewonnener Stabilität erwarten konnte.

Nach einem scharf gezogenen Freistoß von Martyna Wiankowska rauschte Sandra Jessen heran und köpfte Köln früh mit 1:0 in Führung – ein Tor, das dem Spiel sofort die Richtung gab. Die Hamburgerinnen versuchten, Ruhe und Ballkontrolle zu gewinnen, blieben aber lange zu ungefährlich im letzten Drittel. Köln lauerte geduldig, und als der HSV defensiv einmal zu hoch stand, kombinierten sich Laura Feiersinger und Pauline Bremer überragend durch das Zentrum. Jessen blieb aus 14 Metern eiskalt – ihr siebter Saisontreffer und das 0:2 (36.).

Ein Abseitstor von Melanie Brunnthaler wurde den Hamburgerinnen aberkannt – symptomatisch für eine erste Hälfte, in der ihnen das Spielglück fehlte.

HSV-Aufbruch nach der Pause

Brancao reagierte, brachte zu Beginn der zweiten Hälfte gleich drei neue Offensivkräfte. Und der Mut lohnte sich sofort: Annaleen Böhler eroberte den Ball, Christin Meyer startete perfekt in die Tiefe und schob abgeklärt zum 1:2-Anschluss ein (47.). Der Volkspark erwachte und der HSV plötzlich auch.

Hamburg wurde aggressiver, energischer, suchte den direkten Weg nach vorn. Doch auf der Gegenseite sorgte FC-Stürmerin Bremer beinahe für die kalte Dusche, ihr Abschluss klatschte allerdings an die Latte. Der HSV drückte weiter, kam aber kaum zu klaren Abschlüssen. Viele Versuche aus der Distanz blieben sichere Beute für Kölns Torhüterin Irina Fuchs.

Köln mit dem besseren Punch

Die FC-Spielerinnen überstanden die intensiven Minuten der Gastgeberinnen und zeigten dann ihre große Stärke: Effizienz. Nach einem Ballverlust der Hamburger Defensive schaltete Köln schnell um. Jessen behielt vor dem Tor die Übersicht, legte den Ball quer auf Adriana Achcińska, die zum 3:1 verwandelte (73.).

Der HSV warf alles nach vorn. Doch die Kölnerinnen setzten den letzten Treffer: Jessen vollendete tief in der Nachspielzeit zum 4:1 (90.+2). Ihr dritter Treffer an diesem Abend und der endgültige K.o. für den HSV.

Fazit

Hamburg zeigte besonders nach dem Seitenwechsel Moral und Tempo, doch Kölns Abgezocktheit und Jessens Kaltschnäuzigkeit gaben letztlich den Ausschlag. Während der FC mit nun 18 Punkten weiter Kurs auf die obere Tabellenhälfte nimmt, muss der HSV trotz couragierter Momente weiter an seiner Effektivität im Strafraum arbeiten.

Ausblick

Auf den HSV wartet nun auswärts ein harter Gegner: Doublesieger FC Bayern. Für das Team von Brancão wird es kein leichtes Spiel – Bayern verlor bislang kein einziges Spiel in dieser Saison. Vielleicht schafft es Hamburg am Sonntag (14 Uhr) doch Punkte mitzunehmen.

Köln empfängt ebenfalls am Sonntag (16 Uhr) Tabellenschlusslicht FC Carl Zeiss Jena.



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