03.02.2023 - 12:24 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Katja Sturm
Eintracht Frankfurt will mit «Leichtigkeit» in die Königsklasse

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©IMAGO
Die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt wollen im neuen Jahr ihren Aufwärtstrend fortsetzen und erneut die Qualifikation für die Champions League schaffen.

Die Königsklasse soll es werden. Wenn die Bundesliga-Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt an diesem Wochenende ins Jahr 2023 starten, soll endlich das im Vorjahr verpasste Ziel erreicht werden. Schon in der vergangenen Saison hatten sich die Hessinnen ein Ticket für die Qualifikation in der Champions League gesichert, schieden dann aber noch vor der Gruppenphase aus. Auch diesmal ist die Mannschaft von Cheftrainer Niko Arnautis wieder auf bestem Weg in Richtung Europa.

Noch vor dem letzten Hinrundenspiel am Sonntag (16.00 Uhr) beim Aufsteiger und Tabellensiebten SV Meppen hat sie als Tabellendritter mit 23 Punkten bereits einen Zähler mehr gesammelt als in der kompletten Hinserie 2021/22. Mit einem Sieg im Emsland würde das aus dem mittlerweile aufgelösten Frauenfußballverein 1. FFC Frankfurt hervorgegangene Team das beste Ergebnis seit neun Jahren vorweisen.

«Wir haben uns eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet und wollen diese nutzen», sagte Abwehrspezialistin Sophia Kleinherne. Dafür arbeiteten die Adlerträgerinnen während der vierwöchigen Vorbereitung an «Kleinigkeiten» mit und gegen den Ball und testeten ein weiteres System. Ob die «Doppelsechs» im Ernstfall zum Einsatz kommt, will Arnautis nicht versprechen, «aber wir haben dadurch mehr Flexibilität».

Testspiele gegen den niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven (4:1) und den deutschen Meister VfL Wolfsburg (3:2) während eines einwöchigen Trainingslagers in Portugal sowie zuletzt beim Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen (2:0) konnten die Frankfurterinnen erfolgreich gestalten. «Aber es kribbelt, dass es endlich wieder am Wochenende um Punkte und nichts anderes geht», sagte Kleinherne.

Zur Hinserie fügte sie an: «Wir haben das eine oder andere Ergebnis zu leichtfertig aus der Hand gegeben, und es entspricht nicht unserem Charakter, uns vom VfL so abschießen zu lassen.»" Das Team sei zwar reifer geworden und man zeige attraktiven Offensivfußball, aber an einigen Stellschrauben in Sachen Einstellung und Wille gelte es noch zu drehen.

Der 42 Jahre alte Arnautis sieht seine Mannschaft weiter auf einem Weg, auf dem es immer wieder gelte, Geduld zu haben. Unter dem Dach des Großvereins und Männer-Bundesligisten wird weiter an optimalen Bedingungen auch für die Frauen gefeilt. Der Coach, der in Personalunion auch Sportlicher Leiter ist, und die frühere Hoffenheimer Bundesligaspielerin Katharina Kiel als Nachfolgerin von Siegfried Dietrich arbeiten dabei mit Unterstützung des AG-Vorstands Hand in Hand.

Seit Anfang Januar ergänzt ein hauptamtlicher Videoanalyst das nach und nach ausgebaute Betreuerteam. Die Wintersporthalle soll sich in ein Trainingszentrum mit Besprechungs- und Funktionsräumen für die Fußballerinnen verwandeln, die seit Sommer wie die Männer am Waldstadion trainieren.

Nach der erhöhten Aufmerksamkeit, die der Frauenfußball in Deutschland seit dem zweiten Platz bei der EM in England im Sommer genießt, sei es aber nicht nur Aufgabe der Vereine, noch mehr in diesen zu investieren, sagte Kleinherne. Auch sie selbst als Spielerin sieht sich in der Pflicht: «Wir sind Vorbilder und müssen lernen, damit umzugehen.»

Die gebürtige Telgterin ist neben Nicole Anyomi, Laura Freigang und Sara Doorsoun eine von vier aktuellen Eintracht-Spielerinnen, die den Sprung ins deutsche EM-Team schafften. Mit Blick auf die WM im Sommer in Australien und Neuseeland will nicht nur Kleinherne sich erneut für die Auswahl empfehlen.

Für sie sei die EM «der Beginn von etwas Großem», sagte Kleinherne. Doch nun gilt der volle Fokus der Eintracht. Nach der ersten Partie geht es am 11. Februar zum FC Bayern, nach der Länderspielpause kommt am 3. März Verfolger SC Freiburg an den Main. «Danach wissen wir, welche Rolle wir im Kampf um die Champions League in der Rückrunde spielen werden», sagte Arnautis.

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