10.09.2019 - 14:58 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna | von: Dennis Jöhnk
Fort- oder Rückschritt? Ein dänisches Fazit von Soccerdonna

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Immerhin sechs Spieltage ist die Gjensidige Kvindeliga (1. Liga) nun schon alt. Zeit für ein Fazit von Soccerdonna.

Vor der Saison 2019 / 2020 bekam die Liga mit der Versicherung Gjensidige einen neuen Haupt- und Namenssponsor. Alles sollte größer, besser und professioneller werden. Doch was hat sich wirklich geändert? Und wie steht der Verband mittlerweile zu seinen Spielerinnen? Alles der Reihe nach.

Die Liga erstrahlt im neuen Gewand. Ein neues Logo und ein neuer Name waren selbstverständlich, schließlich möchte der Sponsor auch einen Werbefaktor mit seinem Investment erreichen. 6 Millionen dänische Kronen ließ sich die Versicherung den 3-Jahres-Deal kosten. Ungefähr vier mal so viel als der vorherige Deal der Liga einbrachte. Aber wie stark profitieren die Vereine vom neuen Deal ? Das Geld kommt nicht direkt den Vereinen zu Gute, sondern wird vom Verband verwaltet. Dieser gibt zwar einen Teil an die Vereine weiter, zum Ausbau und Erweiterung der Infrastruktur, benötigt aber auch einen Großteil für die eigene Finanzierung des Spielbetriebes. So wurde bereits in der vergangen Saison ein neuer Verbandsposten geschaffen, der sich ausschließlich und Hauptberuflich mit der Entwicklung der Liga und generell des Frauenfußballs beschäftigt. Der neue Sponsordeal mit Gjensidige kann also als erster Erfolg verbucht werden. Ein Lichtblick am dänischen Frauenfußballhimmel, immerhin gibt es die erste Liga schon seit der Saison 1972 / 1973.

An vielen Stellen, sowohl im Verband als auch in den Vereinen, wurde in der Sommerpause gearbeitet um die Liga weiter voranzubringen. Mit dem dänischen Sportausrüster Select konnte man einen Partner präsentieren, der die Liga, mit einem eigens designten Ball, ausstattet und dadurch die Außendarstellung professioneller erscheinen lässt. Apropos erscheinen: Mit Start der Saison 2019 / 2020 sind alle Spiele der ersten Liga frei im Netz zu streamen. Mit mycujoo.tv konnte auch hier ein erfahrener Partner gewonnen werden. Dadurch wurde es auch ermöglicht, dass die Liga auf ihrer eigenen Homepage nun das Tor des Monats durch Fans wählen lassen kann. Doch nicht nur die Fans dürfen wählen. Die Trainer der acht Erstligisten sowie das Trainerteam der Nationalmannschaft stimmen alle vier Wochen über das Team des Monats sowie die Spielerin des Monats ab.

Im Monat August können wir von Soccerdonna dem folgenden Team gratulieren:

Maja Østergaard ( FC Thy – Thisted ) // Sara Thrige (Fortuna Hjørring), Karen Holmgaard (Fortuna Hjørring), Caroline Pleidrup (Brøndby) // Mille Gejl (Brøndby), Tenna Kappel (Odense Q), Emma Snerle (Fortuna Hjørring), Josefine Hasbo (Brøndby) // Sofie Hornemann (KoldingQ), Nicoline Sørensen (Brøndby), Rikke Dybdahl (FC Thy – Thisted Q)

Als Spielerin des Monats wurde Nicoline Sørensen von Brøndby IF gewählt. Die 22-jährige Stürmerin konnte im August sechs Scorerpunkte sammeln (5 Tore / 1 Vorlage).

Die Liga ist also auf dem richtigen Weg. Dass die Liga ein Sprungbrett für heimische Talente sein kann, haben zuletzt die Transfer im Sommer gezeigt. Von Dänemark aus in die großen Ligen zu wechseln ist ab sofort kein Einzelfall mehr.

Doch wie steht der Verband dazu? Blicken wir zwei Jahre zurück. Im September 2017 musste nicht nur das Freundschaftsspiel gegen die Niederlande in Horsens abgesagt werden, vielmehr stand auch das erste Spiel in der EM-Qualifikation auf der Kippe. Lange war unklar, ob die Mannschaft die Reise antritt. Zeitweilig hat man sogar das Training selbst organisiert. Letztendlich erfolgte dann doch die Einigung zwischen den Spielern und dem Verband. Nicht ganz freiwillig, aber der Verband wollte sich nicht länger dem öffentlich Druck weiter aussetzen. Im Nachgang ging man immer weiter aufeinander zu und mittlerweile steht der Verband wieder voll und ganz hinter seinen Frauenteams. Wie oben beschrieben wurde ein Verbandsposten zur Entwicklung der Liga geschaffen und auch die Boni und Prämien werden immer weiter an das Herrenniveau angeglichen. Ein Erfolg für beide Seiten.

In Dänemark hat man nun also die Zeichen der Zeit erkannt und arbeitet aktiv an der Entwicklung des Frauenfußballs. Vieles läuft noch nicht Rund, aber immerhin arbeitet man daran. Es wird nicht lange dauern, dann werden auch dort die ersten Früchte geerntet.

Soccerdonna blickt gespannt auf die nächsten Wochen und Monate.

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