10.07.2011 - 11:06 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Roland Leroi
Frankreich im Elfmeterglück: «Wir sind stur»

-
©chelseafc.com
Als der letzte Elfmeter an das Lattenkreuz geknallt war und Frankreichs Fußballerinnen das WM-Halbfinale erreicht hatten, atmete Bruno Bini kurz durch. Der Coach der «Les Bleues» war nach dem Nervendrama, das seine Mannschaft mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen England gewonnen hatte, sichtlich geschafft. «Ich bin bei dem Gegentreffer zehn Jahre gealtert und weitere zehn Jahre beim verschossenen Elfmeter. Aber der Sieg hat mich wieder 22 Jahre jünger werden lassen», sagte der 56-jährige Bini.

Beim Einzug in die Vorschlussrunde, in der am Mittwoch (18 Uhr) in Mönchengladbach der Sieger der Partie Brasilien gegen USA wartet, wollen es die Französinnen aber nicht bewenden lassen. «Unser Selbstvertrauen ist deutlich gestiegen. Wir glauben an uns und möchten noch mehr», meinte Offensivspielerin Camille Abily.

Die vor der Weltmeisterschaft gesetzten Ziele hat das Team längst geschafft: Erstmals erreichten Frankreichs Fußball-Frauen das WM-Halbfinale und qualifizierten sich zudem als eine der beiden besten europäischen Mannschaften der Titelkämpfe für die Olympischen Spiele 2012 in London. «Das ist für uns sehr wichtig. Wir sind stur und wollten unbedingt zu Olympia», erklärte Bini. Vor 26.395 Zuschauern mussten er und die Fans allerdings lange zittern.

Denn das WM-Aus hatten die Französinnen im Viertelfinale gleich mehrfach vor Augen. Elise Bussaglia glich erst in der 88. Minute mit einem Gewaltschuss die englische Führung durch Jill Scott (59.) aus - und nach torloser Verlängerung eröffnete Abily das Elfmeterschießen mit einem Fehlversuch. Nerven zeigten aber ebenso die Engländerinnen Claire Rafferty (Foto) und Faye White, die mit dem letzten Schuss die Latte traf.

Die Entscheidung vom Elfmeterpunkt hatte Binis Elf allerdings geradezu herausgefordert. Frankreich dominierte die einseitige Partie, nutzte aber selbst hochkarätige Torchancen nicht. «Ich hatte das Gefühl, im falschen Film zu sein. Gut, dass wir am Ende für unsere harte Arbeit belohnt wurden», meinte Bini.

Ebenso wie die männlichen Profis, die bei großen Turnieren schon mehrfach im Elfmeterschießen gescheitert sind, versagten auch Englands Fußball-Frauen im entscheidenden Moment. «Wir haben einen tollen Charakter gezeigt und waren ganz nah dran. Es ist ein mieses Gefühl, so auszuscheiden», sagte Trainerin Hope Powell. An der verdienten Pleite konnte sie unterm Strich allerdings nichts aussetzen. «Frankreich hat eine hohe Qualität geboten, wir konnten uns nur ins Elfmeterschießen schleppen.» Tapfer gekämpft hatten ihre Spielerinnen, doch auch bei der dritten WM-Viertelfinal-Teilnahme blieb die Hoffnung auf die Vorschlussrunde unerfüllt.

Relevante News

10.09.2025 - 19:30 Uhr
Französische Nationalspielerin Bacha verlängert langfristig bei Lyon
Am heutigen Nachmittag gab der amtierende französische Meister OL Lyonnes bekannt, dass sie mit der Linksverteidigerin Selma Bacha bis 20230 verlängert haben...
weiterlesen
06.09.2025 - 14:30 Uhr
Neuer Club: Deal für Star-Fußballerin Geyoro kein Weltrekord
Der Wechsel von Grace Geyoro zu den London City Lionesses sorgt für Aufsehen - doch die kolportierte Rekordablöse bestätigt der Club nicht. England...
weiterlesen
05.09.2025 - 13:00 Uhr
Aufsteiger holt Star-Fußballerin für Weltrekord-Summe
Die London City Lionesses sind gerade erst in die erste englische Liga aufgestiegen. Nun sorgt der Investoren-Club für den nächsten Rekordtransfer. ...
weiterlesen