Hellmann: Frauen-Liga darf kein Abbild der Männer-Bundesliga


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Hellmann: Frauen-Liga darf kein Abbild der Männer-Bundesliga |  Startbeitrag 30.12.2022 - 15:48
  Prytz2
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FC Hansa Rostock
Frankfurts Spitzenfunktionär Axel Hellmann sieht die Dominanz des VfL Wolfsburg im deutschen Frauenfußball kritisch für die Entwicklung der Sportart. Wenn sich die Erfolgsserie des deutschen Meisters im DFB-Pokal mit zuletzt acht Erfolgen in Serie künftig auch in der Bundesliga so abbilde, «wird der Frauenfußball kein vergleichbares Sportprodukt sein wie der Männer-Fußball». So warnte der 51 Jahre alte Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und künftige Übergangs-Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) in einem Podcast seines Clubs.

Auch wenn der FC Bayern München bei den Männern heute ein Dauer-Meister sei, dürfe nicht vergessen werden, dass bestimmte andere Clubmarken in den vergangenen Jahrzehnten «die Aussicht hatten, sich auch an der Spitze zu positionieren und vielleicht auch die Möglichkeit hatten, deutscher Meister zu werden». Hellmann verwies dabei unter anderem auf Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen und Borussia Dortmund: «Daraus ist über einen langen Zeitraum ein kollektives Gedächtnis der Spannung der Fußball-Bundesliga entstanden.»

Wolfsburgs Fußballerinnen gewannen sieben der vergangenen zehn Titel in der Frauen-Bundesliga, dreimal war der FC Bayern erfolgreich. In dieser Saison hat das Team von Trainer Tommy Stroot bisher alle Spiele gewonnen. «Wenn man wirklich den Frauenfußball zu einem spannenden Wettbewerb entwickeln will, dann ist die Ergebnisoffenheit der Meisterschaft das, was passieren muss. Und der größte Webfehler wäre, wenn das am Ende ein Abbild der Männer-Bundesliga wäre in zehn Jahren», sagte Hellmann. 

Die Eintracht-Frauen hatten sich als Tabellendritte der vergangenen Saison für die Champions League qualifiziert, die Gruppenphase aber verpasst. Laut Hellmann bauen die Frankfurterinnen eher auf eigenen Nachwuchs: «Wir würden gerne Wolfsburg und Bayern angreifen. Aber ganz sicher nicht dadurch, dass wir uns sagen, wir holen jetzt noch mal zwei, drei Millionen - die gibt der (Sportdirektor Markus) Krösche aus einem Etat, der eigentlich für die Männer gedacht ist -, um dann ein Kunstprodukt zu schaffen, dass wieder nachhaltig nicht funktioniert.» 
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