14.05.2019 - 23:13 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna | von: Fiona John
Julia Matuschewski: Ein Schritt zurück, der keiner war

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©1. FFC Frankfurt
Nach 10 Jahren beim 1. FFC Frankfurt wechselte die 22-jährige polnische Nationalspielerin Julia Matuschewski nach Saarbrücken und befindet sich dort aktuell auf bestem Wege die erfolgreichste Torschützin der zweiten Frauenbundesliga zu werden.

Rückblickend bewertet die Stürmerin den Schritt in die zweite Liga zu wechseln, als einen Schritt nach vorne. In Frankfurt hatte sie leider den Anschluss verloren, sie brauchte eine Veränderung - einen Standortwechsel. Die Philosophie, sowie die Spielweise der Saarbrückenerinnen haben die junge Nationalspielerin schließlich überzeugt, das Angebot anzunehmen und diesen Schritt zu wagen. Beim 1. FC Saarbrücken fühlt sie sich sehr wohl. „Ich spüre das Vertrauen vom Verein, die Leute stehen hinter unserer Mannschaft und das wirkt sich halt auf unsere Leistung aus, besonders bei mir. Wenn ich mich wohlfühle und das Vertrauen bekomme dann klappt es natürlich einfacher.“ Dies fehlte ihr zuletzt in Frankfurt. Dort stand sie unter großem Druck und bekam kaum Einsatzzeiten. Innerhalb eines Jahres hat sie sich nun zur echten Führungsspielerin entwickelt und schießt Tore wie am Fließband. Mit 20 Treffern aus 25 Spielen ist sie aktuell die beste Torschützin der Liga und zeigt, dass sie eine echte Freistoßspezialistin ist. Für ihre präzisen Schüsse trainiere sie gar nicht besonders, verrät sie. „Ich schau, dass ich mir einmal die Woche nach dem Training ein paar Bälle nehme, aber so speziell trainiere ich Freistöße nicht. Im Spiel klappt es meistens einfach“. Auch durch ihre zahlreichen Tore spielt Saarbrücken diese Saison in der zweiten Liga oben mit. Aus dem letzten Spiel zuhause gegen FF USV Jena will die Mannschaft von Trainer Taifour Diane nochmal alles rausholen, denn nach oben sind noch einige Plätze in der Tabelle gutzumachen. Die sportlichen Ziele der Mannschaft und die Vorgaben des Vereins wurden jedoch bereits erfüllt.

Matuschewski trägt aktuell nicht nur das Trikot von Saarbrücken, sondern auch das der polnischen Nationalmannschaft, obwohl sie in der Jugend bereits zwei mal beim DFB debütieren durfte. Doch ihre polnischen Wurzeln weckten das Interesse des polnischen Verbandes an der Stürmerin. Der Verband lud sie zu einem Trainingslager ein, um Mannschaft und Trainerstab kennenzulernen. Das Angebot nahm die 22-Jährige an und war nach dieser Zeit vom polnischen Team überzeugt. „Die Mädels waren sehr nett, dadurch fiel mir die Entscheidung ganz leicht“, erzählt Matuschewski. Für Polen zu spielen sei etwas ganz anderes. Dort werde viel mehr Wert auf den Stolz gelegt für die Nationalmannschaft zu spielen. Jede Spielerin fühle sich geehrt eingeladen zu sein und haut sich immer voll rein. „Es ist immer etwas Besonderes, wenn man dort ist“.

Obwohl die polnische Nationalmannschaft die WM Qualifikation knapp verpasst hat, zeichnet sich in den letzten Jahren eine ordentliche Entwicklung ab. Erste Erfolge zeigten sich beim Algarve Cup, zu Beginn diesen Jahres, wo sich das polnische Team erst im Finale gegen Norwegen geschlagen geben musste. Für Matuschewski war es das erste große Finale. „Ich war ein bisschen aufgeregt, es hat aber Spaß gemacht, mal mitzuerleben, wie so etwas abläuft. Das ist schon anders als auf Bundesebene. Das ist schon was Besonderes gewesen“. Die Vorbereitung auf das Spiel sei aber wie immer abgelaufen. „Man weiß natürlich worum es geht. Dass es ein Finale ist hat man im Hinterkopf, aber ansonsten bereitet man sich immer gleich vor, wie bei den anderen Spielen auch“. Zum Sieg des Algarve Cups hat es nicht gereicht, aber die Mannschaft möchte alles aus sich herausholen, um sich für die kommende Europameisterschaft zu qualifizieren. Die Qualifikation für die EM-Endrunde 2021 in England startet im August diesen Jahres. In Gruppe D mit Spanien, Tschechien, Moldau und Aserbaidschan rechnet sich die Stürmerin gute Chancen für ihre Mannschaft aus. Wo Matuschewski nächstes Saison auflaufen wird ist noch ungewiss. Ihr Vertrag in Saarbrücken läuft noch bis zum 30.06.2019. Einen Verbleib beim FC könnte sich Matuschewski gut vorstellen, da sie sich in Saarbrücken sehr wohl fühlt. Die Gespräche laufen momentan und sie ist gespannt, wo ihr Weg hinführt.

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