29.01.2011 - 09:13 Uhr | News | Quelle: FCB/FCR/FFC
Kampf um die Meisterschaft: FCR im Spitzenspiel unter Druck

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Zweimal Bundesliga, zweimal Pokal - das ist das Programm, mit dem die Frauen an diesem Wochenende ins WM-Jahr starten. Bereits am heutigen Samstag (14 Uhr) kommt es zum Spitzenspiel zwischen dem 1. FFC Frankfurt und FCR 2001 Duisburg. Diese Nachholpartie hat für beide Teams eine große Bedeutung: Frankfurt kann bei einem Sieg mit 42 Punkten wieder die Tabellenführung von Potsdam (40 Punkte) übernehmen. Duisburg (derzeit 35 Punkte) braucht dringend einen Dreier gegen einen direkten Meisterschaftskonkurrenten, um noch einmal ins Titelrennen eingreifen zu können.

Drei recht erfolgreiche Hallenturniere und zwei Siege in den Testspielen gegen Essen und Leverkusen mit gleich neun Toren – der FCR 2001 Duisburg scheint gerüstet zu sein für das schwere Spiel am Brentanobad in Frankfurt. Cheftrainerin Martina Voss-Tecklenburg kann auf eine ‚normale‘ Kaderstärke zurückgreifen: „Seit Mittwoch kann ich mit 21 Spielerinnen trainieren, das macht richtig Spaß; ich weiß gar nicht, wann das zum letztenmal der Fall war.“ Einziger aktueller Ausfall ist National-Torhüterin Uschi Holl, die sich weiter mit ihrer langwierigen Rückenverletzung plagt: „Sie wird nicht spielen können.“ Für Holl wird wieder Chris Bellinghoven zwischen den Pfosten stehen. Voss-Tecklenburg zeigt großen Respekt vor den Gegnerinnen aus der Mainmetropole: „Sie haben bisher beeindruckend gespielt, die beste Gesamtleistung geboten“, lobt sie. Andererseits wurmte das 1:2 aus dem Hinspiel immer noch mächtig: „Diese Niederlage war unglücklich, wir hätten ein Remis verdient.“

Ein solch eventuelles Unentschieden würde den Löwinnen angesichts des bisherigen Saisonverlaufes allerdings kaum nutzen; denn eigentlich können nur zwei Auswärtssiege in Frankfurt und anschließend in Potsdam eine Chance auf Titel oder Vizemeisterschaft erhalten: „Die Spielerinnen kennen die Tabelle und wissen, was die Stunde geschlagen hat.“ Mit welcher Elf diese letzte Titelchance genutzt werden soll, steht noch nicht endgültig fest, aber zumindest in der Innenverteidigung deutet viel auf das Paar Fuss/Wensing hin. Voss-Teckenburg verspricht: „Alle werden Samstag an die Grenzen gehen.“

Das darf man sicher auch vom Rekordmeister aus Frankfurt erwarten. FFC-Trainer Sven Kahlert fehlten in der Vorbereitung die verletzten Valeria Kleiner, Sara Thunebro und Stephanie Ullrich. Sie werden ebenso fehlen wie Neuzugang Silvana Chojnowski, die seit einer Woche unter Rückenproblemen leidet. Kahlert: „Alle anderen sind in einem hervorragenden Zustand und brennen regelrecht darauf, dass es endlich wieder losgeht.“ Vom Gegner FCR 2001 erwartet der Coach eine offensive Spielweise. „Duisburg wird aufgrund der Tabellenkonstellation möglicherweise etwas mehr riskieren müssen, das könnte ein Vorteil für uns sein. Mit Sonja Fuss haben sie sich zudem noch einmal verstärkt und ich gehe davon aus, dass sie alles daran setzen werden, weiterhin in allen drei Wettbewerben aussichtsreich zu sein“, so Kahlert.

Das Spiel wird ab 14 Uhr auf www.dfb-tv.de live zu sehen sein.

Im zweiten Nachholspiel der Bundesliga treffen die Frauen des FC Bayern auf das Schlusslicht FF USV Jena (Sonntag 14 Uhr). Witterungsbedingt findet das erste Spiel an der Säbener Straße statt: Zum zweiten Mal wird dort - nach 2006 - ein Frauenfußball-Bundesligaspiel ausgetragen. Cheftrainer Thomas Wörle: „In der Meisterschaft wollen wir in den restlichen sieben Spielen bestmöglich abschneiden und Platz fünf nochmals attackieren. Wir wollen weiterhin die Entwicklung der Mannschaft vorantreiben und schnell dazulernen.“

Angeführt wird die Mannschaft dabei von Torfrau Kathrin Längert (Foto), der neuen Spielführerin des Teams. Tanja Wörle bleibt stellvertretende Kapitänin. Die vorherige Spielführerin Nina Aigner muss berufsbedingt und mit Knieproblemen etwas kürzer treten.

Ein neues Gesicht gibt es auch im Bayer-Kader: Rebecca Huyleur kam im Winter vom FFC Wacker München. Wörle: „Rebecca hat sich gut eingefügt, muss sich aber sicher noch an die deutlich höhere Trainingsintensität und das höhere Spieltempo gewöhnen. Sie hat noch etwas Nachholbedarf im konditionellen Bereich, ist aber sehr ehrgeizig.“

Verletzt sind derzeit fünf Spielerinnen: Isabell Bachor, die mit einem Muskelfaserriss zwei bis drei Wochen ausfallen wird. Viki Schnaderbeck wird nach einer Knieverletzung erst in etwa zwei Wochen wieder ins Training einsteigen können. Annika Doppler nahm eine Fußverletzung aus 2010 mit, sie befindet sich nun aber wieder im Lauftraining. In der Reha sind nach wie vor die Langzeitverletzten Katharina Baunach und Corinna Paukner. Paukner wird nach ihrer Knorpelverletzung schon bald wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Für Jena geht es in den restlichen Spielen um den Verbleib in der 1.Bundesliga. Für diese schwierige Aufgabe hat der Verein mit dem ehemaligen Spieler des FC Carl Zeiss Jena, den 86-fachen DDR-Nationalspieler und Inhaber des Fußballlehrerscheins des DFB, Konrad Weise, einen neuen sportlichen Leiter gefunden. Thomas Wörle: „Ich erwarte ein sehr schweres Spiel gegen einen Gegner, der unbedingt punkten muss. Mit Genoveva Anonma haben die Jenaer eine herausragende Stürmerin. Sie werden sehr kompakt auftreten und auf Konter lauern.“

Im Viertelfinale des DFB-Pokals werden am Sonntag zwei Begegnungen ausgetragen: Der 1. FFC Turbine Potsdam empfängt die SG Essen-Schönebeck (13.30 Uhr). Beim SC 07 Bad Neuenahr gastiert der Hamburger SV (14 Uhr).

Das Viertelfinale komplettieren die Spiele des Zweitligisten FSV Gütersloh 2009 gegen den 1. FFC Frankfurt (2. Februar, 18 Uhr) sowie FC Bayern München gegen den FCR 2001 Duisburg (9. Februar, 18 Uhr).

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