19.09.2023 - 13:26 Uhr | News | Quelle: dpa
Länderspiel-Streik: Spaniens Fußballerinnen drohen harte Strafen

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Grundsätzlich sind vom nationalen Verband nominierte Fußballerinnen verpflichtet, an Länderspielen ihrer Heimatländer teilzunehmen. So steht es auch in den Regularien des DFB.

Den spanischen Fußball-Weltmeisterinnen drohen heftige Strafen, falls sie bei ihrer Ankündigung bleiben und die beiden kommenden Länderspiele am Freitag gegen Schweden sowie am darauffolgenden Dienstag gegen die Schweiz tatsächlich boykottieren. «Ungerechtfertigtes Nichterscheinen bei Ausschreibungen nationaler Sportmannschaften» wertet das neue spanische Sportgesetz, das am 1. Januar in Kraft getreten ist, als «sehr schwerwiegenden» Verstoß. Sanktioniert werden könnte dieser mit Geldstrafen zwischen 3000 und 30 000 Euro sowie der Aussetzung der Spielerlizenz für einen Zeitraum zwischen 2 und 15 Jahren.

Grundsätzlich sind vom Verband nominierte Spielerinnen verpflichtet, an Länderspielen teilzunehmen. Das sieht das Reglement des Weltverbands FIFA vor, in dem es aber auch heißt, dass der nationale Verband die betroffenen Spielerinnen spätestens 15 Tage vor dem Start eines Länderspiel-Lehrgangs schriftlich darüber informieren muss. Just darauf berufen sich die spanischen Weltmeisterinnen und andere Topspielerinnen. Sie erklärten, dass die neue Nationaltrainerin Montse Tomé die 15-Tage-Regel der FIFA missachtet habe, als sie die Spielerinnen gegen deren Willen am Montag für die Nationalelf nominierte. Der Verband sei deshalb gar nicht berechtigt, sie zum Erscheinen zu zwingen.

Wie im spanischen Fußball gibt es auch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Pflicht, einer Nominierung für die Nationalmannschaft nachzukommen. «Die Spieler sind verpflichtet, einer an sie gerichteten Aufforderung Folge zu leisten», heißt es unter Paragraf 34 der DFB-Spielordnung. Wie die konkreten Sanktionen aussehen würden, ist dort allerdings nicht geregelt.

Nach dem Kuss-Skandal bei der WM fordern etliche spanische Spitzenspielerinnen tiefgreifende Maßnahmen gegen die Männerdominanz im Fußballverband RFEF. Um ihre Forderungen durchzusetzen, wollen sie die beiden Nations-League-Spiele am Freitag in Schweden und am Dienstag gegen die Schweiz boykottieren. In der Nations League geht es auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024.

Den Skandal ausgelöst hatte der inzwischen zurückgetretene RFEF-Präsident Luis Rubiales, als er die Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung am 20. August in Sydney ungefragt auf den Mund küsste.

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