16.07.2011 - 00:10 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Matthias Jung
«Les Bleues» entspannt - Schweden leidet weiter

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Die Französinnen gingen entspannt auf Shopping-Tour, die Schwedinnen saßen zur Trauerarbeit bei ihrem Psychologen. Vor dem WM-Spiel um Platz drei am heutigen Samstag in Sinsheim (17.30 Uhr/ARD und Eurosport) ist die Gemütslage der beiden Teams nach dem Scheitern im Halbfinale völlig konträr. «Bronze ist das, was wir noch nicht haben. Es wäre das Verdienst für zwei Jahre sehr harte Arbeit», sagte die französische Spielführerin Sandrine Soubeyrand.

«Uns braucht niemand zu motivieren», erklärte Trainer Bruno Bini und verglich die Ausgangsposition von «Les Bleues» mit derjenigen der deutschen Männer bei der Heim-WM 2006. «Die Deutschen waren mit dem dritten Platz glücklich. Die französischen Männer aber waren nach dem verlorenen Finale gegen Italien unglücklich», meinte der 56-Jährige. Sein Team wäre mit einem Sieg im «kleinen Finale» in der mit 25.515 Zuschauern ausverkauften Rhein-Neckar-Arena sehr zufrieden.

So schickte er seine Spielerinnen, die gegen die USA trotz einer starken Leistung unglücklich mit 1:3 ausgeschieden waren, in Heidelberg auf Einkaufstour. Dagegen herrscht bei den Schwedinnen nach der Halbfinal-Pleite gegen Japan (1:3) Katerstimmung. Statt Optimismus gibt es aus der Heimat heftige Medien-Schelte besonders an Trainer Thomas Dennerby und Torhüterin Hedvig Lindahl (Foto).

Das «Aftonbladet» warf Dennerby eine «Paniktaktik» nach dem Ausfall von Spielführerin Caroline Seger vor, die wegen ihrer Wadenverletzung auch gegen Frankreich fehlen wird. Lindahl habe mit «groben Fehler» Japans Tore mitverursacht. Rekordspielerin Therese Sjögran forderte nun öffentlich, Lindahl durch die zweite Keeperin Sofia Lundgren zu ersetzen. Wenigstens scheint der Einsatz von Star-Stürmerin Lotta Schelin trotz einer Erkältung nicht gefährdet. Nicht nur Schelin wurde vom schwedischen Mannschaftspsychologen Göran Kenttä zum Einzelgespräch gebeten, um wieder auf die Beine zu kommen.

«Wir sind extrem motiviert und wollen den dritten Platz erringen. Wenn wir das schaffen, wird das für uns ein gutes Turnier gewesen sein», sagte die Abwehrspielerin Laure Lepailleur. Und Bini lobte noch einmal seine Ballkünstlerinnen: «Wir haben keinen Grund, unglücklich zu sein, schließlich haben wir das beste Ergebnis in unserer WM-Geschichte erzielt und die Olympia-Teilnahme geschafft.»

Doch auch Dennerby fordert von seiner «Damlandslaget»: «Ihr dürft enttäuscht sein, aber Ihr müsst Eure Spielfreude wiedergewinnen.» Denn ein Sieg würde die Öffentlichkeit in Schweden wenigstens ein wenig besänftigen. Da haben es die Französinnen, die bisher nur vier von 16 Ländervergleichen gegen Schweden gewonnen haben, leichter. Die Sportzeitung «L'Équipe» schrieb vor dem kleinen Finale: «Blau ist nun im Fußball auch eine Mädchenfarbe. Eine schöne WM-Heldentat.»



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