04.07.2011 - 19:43 Uhr | News | Quelle: dpa
«Les Bleues» ohne Furcht gegen DFB-Elf

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Frankreichs Torfrau Berangere Sapowicz (Foto) und Abwehrspielerin Wendie Renard antworteten mit langem Schweigen. «Wer sind die besten deutschen Spielerinnen», lautete die Frage an das Defensivduo der «Les Bleues» vor der Partie um den Sieg in Gruppe A am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF und Eurosport) in Mönchengladbach gegen Deutschland. Erst nach einer Zeit des Nachdenkens erwiderte die 20-jährige Renard selbstbewusst: «Ohne Zweifel gibt es gute Spielerinnen in der deutschen Mannschaft, doch die haben wir auch.»

Die zwei Siege gegen Nigeria (1:0) und Kanada (4:0) haben die vor der Frauenfußball-WM im eigenen Land unbeachteten Französinnen plötzlich zu einem Titelanwärter gemacht. «Es ist erstaunlich, dass mein Team vom Außenseiter zu einem der vier Favoriten geworden ist», meinte Nationaltrainer Bruno Bini süffisant. Immerhin hatte er Frankreich schon bei der EM 2009 in die K.o.-Runde geführt - aber damals in Finnland in der Vorrunde gegen die DFB-Elf 1:5 verloren.

«Deutschland ist die Nummer eins», sagte Regisseurin Camille Abily, «aber in einem Spiel können wir sie schlagen.» Das neue Selbstwertgefühl der «Grande Nation» wurde durch den 2:0-Erfolg von Olympique Lyon im Champions-League-Finale gegen 1. FFC Turbine Potsdam beflügelt. «Der Sieg gegen Potsdam hat uns viel Selbstvertrauen gegeben», sagte Wendie Renard, eine von zehn Lyon-Profis im 21-köpfigen WM-Kader.

Frankreich würde ein Punkt gegen Titelverteidiger Deutschland reichen, um Gruppensieger zu werden und in der Runde der letzten Acht am Samstag entweder auf England oder Japan zu treffen. «Die erste Priorität gilt dem Viertelfinale, das wir gewinnen wollen», verkündete Bini demonstrativ, um den Erfolgsdruck vor dem Prestigeduell gegen den Gastgeber zu mildern. Offen ist, ob er gegen Deutschland eine B-Elf oder doch die stärkste Formation aufbieten wird. «Zu verschenken haben wir nichts», sagte er dazu wortkarg.

Dass die Französinnen im Laissez-Faire-Stil gegen die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid agieren werden, ist kaum vorstellbar. «Wir werden bis in die Haarspitzen motiviert sein», versprach Torhüterin Berangere Sapowicz, die auch vor den 45.867 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena in Mönchengladbach keine Furcht hat. «Es heißt zwar, das Heimpublikum sei der zwölfte Mann, aber das macht uns nichts.»

In den bisherigen Duellen mit Deutschland spricht die Statistik gegen Frankreich: Von neun Begegnungen (4:26 Tore) gewannen die Französinnen nur zwei (1:0 beim Algarve-Cup 2007; 1:0 in einem Länderspiel 2003) und verloren siebenmal. «Wenn wir Deutschland schlagen, können wir auch die WM verlieren», scherzte Verteidigerin Laura Georges.

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