03.06.2019 - 18:23 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna | von: Prytz
Schwächelnde Schwedinnen wollen Olympia-Ticket buchen

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Die schwedische Nationalmannschaft ist in die Jahre gekommen. Für Spielerinnen wie Nilla Fischer (34), Caroline Seger (33) und Hedvig Lindahl (36) ist die WM in Frankreich vermutlich das letzte große Turnier. Hedvig Lindahl kam beim FC Chelsea zuletzt nicht mehr kontinuierlich zum Einsatz und verlässt den Verein am Saisonende, da sie keinen neuen Vertrag erhalten hat. Junge Spielerinnen stehen aber schon in den Startlöchern. Magdalena Eriksson, Stina Blackstenius und Fridolina Rolfö drängen sich auf. Letztere wechselt nach der WM vom FC Bayern zum VfL Wolfsburg. Die Gruppe der Schwedinnen ist mit den USA, Thailand und Chile vermutlich einfach. Gegen die USA konnte Schweden bisher zwei seiner neun Spiele gewinnen. Thailand und Chile sind vermutlich noch nicht weit genug, um Schweden eine große Konkurrenz zu bieten. Das Weiterkommen in die KO-Phase sollte also Pflicht sein, ebenso die Qualifikation für Olympia. Verzichten muss Schweden auf zwei Schwergewichte mit Jessica Samuelsson (Verletzung) und Lotta Schelin (Karriereende).


Trainerin und Stab: Peter Gerhardsson übernahm die schwedische Nationalmannschaft im September 2017. Er folgte auf scheidende Pia Sundhage. Gerhardsson hatte schon vorher Erfahrung im schwedischen Frauenfußball, 1997 betreute er die in der Damallsvenskan antretende Frauenmannschaft des Bälinge IF, die sich unter seiner Leitung unter den besten drei Mannschaften der Liga platzierte und in der Spielzeit 1998 erst im Halbfinale am späteren Meister Älvsjö AIK scheiterte. Gerhardsson besitzt die Fußballlehrer-Lizenz und ist mit der ehemaligen schwedischen Fußballerin Linda Blom verheiratet.


Star: Kosovare Asllani (29) ist im besten Fußballeralter. Sie ist aus der Abteilung Kreativität und soll das Spiel der Schwedinnen ankurbeln. Asllani spielte vor ihrem Wechsel nach Linköping bei Paris Saint-Germain und Manchester City. Grund für ihre Rückkehr nach Schweden war wie so oft der Bezug zur Familie. In Zusammenarbeit vom schwedischen Fußballverband und Coca-Cola ist Asllani eine von vier Fußballerinnen, welche mit einer Statur zur WM geehrt wurden. Neben Asllani wurden auch Lindahl, Seger und Fischer mit einer Statur ausgezeichnet. In der Qualifikation für die WM 2019 wurde sie in allen sieben ausgetragenen Spielen eingesetzt und erzielte vier Tore, die meisten der schwedischen Spielerinnen.


Größtes Talent: Die Stürmerin Stina Blackstenius ist mit Sicherheit eines der größeren Talente im schwedischen Fußball. Mit ihren 23 Jahren bringt Blackstenius ordentlich Erfahrung mit in die Nationalmannschaft. Blackstenius stand seit der Saison 2013 beim Erstligisten Linköpings FC unter Vertrag und erzielte in ihrer Premierensaison in Schwedens höchster Spielklasse acht Tore in 20 Ligaspielen. In der Saison 2016/2017 schloss sie sich dem französischen Erstdivisionär HSC Montpellier an. In ihrer ersten Saison in Frankreich wurde sie Vizemeister und erzielte in elf Spielen sieben Tore. Als Vizemeister war Montpellier für die UEFA Women’s Champions League 2017/18 qualifiziert. In der Division 1 Féminine 2017/18 wurde sie mit Montpellier Dritter und war mit 12 Toren viertbeste Ligatorschützin. Ende Januar 2019 kehrte sie zu Linköping zurück, nachdem sie in zwölf Ligaspielen sechs Tore erzielt hatte. Den Transfer von Montpellier nach Linköping wurde durch zahlreiche Sponsoren ermöglicht. Am 27. Oktober 2015 debütierte sie gegen Dänemark in der schwedischen A-Nationalmannschaft. Am 8. April 2016 erzielte sie beim EM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei. Zuvor kam sie in der schwedischen U-17 auf 16 Einsätze und 11 Tore und in der U-19 auf 30 Einsätze und 34 Tore. Schon da erkannte man das Torjäger-Gen bei Stina Blackstenius. In der U-20 Frauen gab es lediglich 3 Einsätze und 5 Tore. Danach startete sie in der schwedischen A-Nationalmannschaft durch. In der Qualifikation für die WM 2019 wurde sie in allen sieben ausgetragenen Spielen eingesetzt und war mit drei Toren zweitbeste schwedische Torschützin. Zu ihren größten Erfolgen auf Klubebene gehören die Pokalsiege mit Linköping 2013/14 und 2014/15. In der Nationalmannschaft gewann sie mit der U-19 die Europameisterschaft 2015 in Israel und wurde Torschützenkönigin des Turniers. 2016 gewann sie Silber bei Olympia.


Qualifikation: Die Skandinavierinnen wurden Erste in Gruppe D mit Vize-Europameister Dänemark. Die überraschende Niederlage gegen die Ukraine (0:1) hätte die Spielerinnen der schwedischen Nationalmannschaft dabei teuer zu stehen kommen können, aber in den entscheidenden Duellen gegen Nachbar Dänemark wurde das Hinspiel am grünen Tisch mit 3:0 gewertet, und auch das Rückspiel auswärts gewann die Mannschaft, obwohl bei einer Niederlage Dänemark direkt qualifiziert gewesen wäre. Ein Tor von Sofia Jakobsson reichte den Schwedinnen zum Gruppensieg.


Stellenwert des Frauenfußballs: Die Damallsvenkan war einst eine der größten und beliebtesten Ligen des Frauenfußballs. Auf Grund der verstärkten Offensive durch England, Frankreich, Spanien und Italien ziehen immer mehr Spielerinnen in die großen Ligen Europas. In den letzten Jahren verließen Fußballgrößen wie Marta und Anja Mittag die Damallsvenkan. Der Stellenwert der Liga sinkt jährlich. Es fehlt an Geld und Ideen, um Schweden wieder attraktiv zu machen.



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