07.10.2021 - 09:42 Uhr | News | Quelle: dpa
Spielunterbrechungen in US-Frauenliga: Fußballerinnen mit Forderungen

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Begleitet von Spielunterbrechungen und Solidaritätsaktionen auf den Plätzen haben die Profis in der US-Frauenfußballliga NWSL Forderungen im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gestellt. So sollen unter anderem alle Besitzer, Manager und Trainer freiwillig zur Aufklärung beitragen und darüber bei der Gewerkschaft NWSLPA Rechenschaft ablegen. Ebenso soll die von der Liga angekündigte Untersuchung auf alle zwölf Mannschaften ausgeweitet werden. Das ging aus einer Mittwochabend auf der Homepage der NWSLPA veröffentlichten Stellungnahme hervor.

Jeweils in der sechsten Spielminute hatten sich die Fußballerinnen bei den Partien von Washington Spirit gegen FC Gotham und North Carolina Courage gegen Racing Louisville gegenseitig untergehakt und etwa eine Minute lang auf dem Platz verharrt. Die Zuschauer applaudierten.

«Heute Abend haben wir uns unseren Platz auf dem Feld zurückgeholt, weil wir uns die Freude nicht nehmen lassen», hieß es in einer Mitteilung der NWSLPA. Man werde aber nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Die Aktion in der sechsten Minute solle darauf aufmerksam machen, dass es sechs Jahre gebraucht habe, bis die Vorwürfe der Spielerinnen ernst genommen und erhört worden seien.

Die ganze Liga ist seit Tagen in Aufruhr. Auslöser waren Vorwürfe gegen den Trainer der Courage, Paul Riley, der nach einem Bericht des Portals «The Athletic» infolge des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs zweier Spielerinnen entlassen wurde. In der Folge wurde bekannt, dass die NWSL Hinweise darauf ignoriert und unter den Teppich gekehrt hatte. Liga-Chefin Lisa Baird trat zurück.

Schon im August war Christy Holly als Trainer bei Racing Louisville gefeuert worden, nachdem Spielerinnen über ein «toxisches Umfeld» geklagt hatten. Ein neues Leitungsgremium in der NWSL und eine unabhängige Untersuchung sollen die Vorwürfe aufklären und die Liga stabilisieren.

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