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07.12.2025 - 13:00 Uhr | News | Quelle: sd | von: Emilie Bitsch
Türchen Nummer 7: Barbra Banda – Symbol einer neuen Generation

©Orlando Pride
Wundertalent auf Reisen
Vor 20 Jahren war es für Frauen und Mädchen nicht einfach, in Sambia aufzuwachsen und zu leben. Die Strukturen für Mädchen und Frauen waren über Jahre schlecht: begrenzte Rechte, kaum Förderung, gesellschaftliche Barrieren. Die damals Siebenjährige Banda ließ sich aber nicht aufhalten: Sie schloss sich einer Jungsmannschaft an, oft die einzige Möglichkeit für Mädchen Fußball zu spielen. Banda kam selbst aus schwierigen Bedingungen, kämpfte sich aber hoch in die höchste sambische Liga. Bei Indeni Roses und Green Buffaloes machte sich die großgewachsene Stürmerin auf sich aufmerksam.
Und tatsächlich: Der spanische Erstligist EdF Logroño (heute DUX Logroño) brauchte eine torgefährliche Stürmerin und das fand man in ihr. Ihre Schnelligkeit in Kombination ihres Dribblings und der perfekte beidfüßige Abschluss sorgte dafür, dass sie als erste Sambierin in einer europäischen Liga spielen durfte. Nach ihrem Wechsel nach Spanien gab es zunächst Lizenzprobleme, sodass sie dann mit 18 Jahren im Oktober in der spanischen Primera División debütierte. Bereits in ihrer ersten Saison erzielte sie in 17 Spielen neun Tore und war gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Jade Boho die beste Torschützin des Teams. Aber Sayo brauchte für diese Toranzahl 29 Spiele.
Die Mittelstürmerin blieb zweieinhalb Jahre in DUX. Dort konnte sie ihr Spiel verbessern und vor allem stärker im Abschluss werden. Mit 20 Jahren wechselte sie nach China zu Shanghai Shengli und das nicht ablösefrei, wie es sonst war. Erstmals zahlte ein Klub eine Ablösesumme für eine sambische Spielerin, die mit 150 Tausend Euro dotiert war. In ihrer ersten Spielzeit für den chinesischen Klub erzielte sie in elf Spielen 18 Treffer und wurde damit Torschützenkönigin der Liga. Doch zwei Jahre lang in Folge reichte diese Treffsicherheit nicht, um eine Meisterschaft zu gewinnen. Beide Male landete das Team auf Platz 3.
Für Banda war es wichtig, wieder ins Rampenlicht zu rücken, um den afrikanischen Fußball voranzubringen. In Asien ging das zwar auch, sie musste aber wieder in den europäischen oder amerikanischen Markt, um etwas zu bewirken. So wechselte sie 2024 zum US-Top-Klub Orlando Pride. Mit einer Ablösesumme von rund 675 Tausend Euro wurde damals die zweithöchste Transfersumme jemals bezahlt. Nach dem Sommer-Transferfenster 2025 belegt nun dieser Wechsel Platz neun der teuersten jemals.
Das Gesicht von Orlando Pride
Die Mittelstürmerin ist für das Spiel des NWSL-Klubs besonders wichtig. Durch ihre Laufwege, ihre Körperlichkeit und ihren Zug zum Tor können nur die wenigsten Abwehrspielerinnen sie aufhalten. Sie ist nicht nur das Aushängeschild des sambischen Fußballs, sondern auch von Orlando. In 42 Spielen erzielte sie wettbewerbsübergreifend 25 Tore und wurde bereits in ihrer ersten Saison Torschützenkönigin.
In Orlando spielt sie gemeinsam mit einer weiteren Legende, nämlich mit der Brasilianerin Marta. Diese Kombination macht das Team noch torgefährlicher als es schon ist. 2024 holte sich Orlando Pride im NWSL-Playoff-Finale gegen die Washington Spirit einen 1:0-Sieg und feierte somit die Meisterschaft. Es war Banda, die das entscheidende 1:0 erzielte. Banda ist für Orlando längst unverzichtbar.
In diesem Jahr scheiterte Orlando Pride im Halbfinale gegen den späteren Sieger Gotham FC, das Team von der deutschen Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger. Ein Grund könnte sein, dass ihre torgefährlichste Spielerin fehlte: Die 25-jährige Banda erlitt im August einen Adduktorenabriss und fehlte seitdem.
Sambias Kapitänin stellt Rekorde auf
Neben der Vereinskarriere ist Banda auch enorm wichtig für die sambische Nationalmannschaft. Die junge Kapitänin debütierte bereits mit 15 Jahren in der A-Nationalmannschaft bei der Qualifikation für die Olympischen Spiele. Durch ihre Tore qualifizierte sich Sambia 2020 erstmals für Olympia – als einziger afrikanischer Vertreter. Bei den Olympischen Spielen in Tokio stellte sie dann einen Rekord auf: Die Mittelstürmerin erzielte in zwei Spielen in Folge einen Hattrick. Das hatte bislang keine andere Spielerin vor ihr geschafft. Sie selbst sieht diesen Erfolg als eine gemeinsame Arbeit des Teams.
Für eine Debatte sorgte Banda 2022: Die 25-Jährige wurde für den Afrika Cup vorerst gesperrt, da zu hohe Testosteronwerte bei ihr aufgefunden wurden. Der afrikanische Kontinentalverband CAF begründete dies mit einer “Geschlechtsüberprüfungsverfahren”. Dabei war der gesamte Verlauf fragwürdig. Gilt diese Regelung nun nur für den CAF oder auch für die FIFA? Das konnte keiner bestätigen, denn während die FIFA Banda weiterhin spielen ließ, ging CAF strenger vor. Sambia verwies daraufhin, dass CAF Banda verpflichtet habe, diesen Test zu machen, der Verband selbst meint, dass Sambia auf Banda freiwillig verzichtet habe. Eine Debatte, die verschiedene Ansichten und Meinungen hervorbringt, aber eines ist sicher, wie die Menschenrechtsorganisationen “Human Rights Watch” es betitelte: Das gesamte Verfahren gilt als “Menschenrechtsverletzung” einzustufen, denn jeder Mensch hat unterschiedlich hohe Testosteronwerte, dahingehend kann es nicht sein, dass eine Frau, aufgrund ihrer Werte, überhaupt nicht mehr antreten darf - weder bei den Frauen noch bei den Männern.
Das alles ließ Banda nicht runterziehen. In Sambia wurde sie weiterhin gefeiert, bei Orlando spielt sie derzeit überragend. Wie wertvoll sie ist, ist jedem bekannt. So wurde sie 2024 beim Ballon o’Dor als Weltfußballerin nominiert, musste sich aber der Spanierin Aitana Bonmatí geschlagen geben. Als erste Afrikanerin wurde sie zusätzlich in die FIFPro Women’s World 11 2024 gewählt und wurde außerdem 2024 als erste Sambierin Afrika’s Fußballerin des Jahres.
Eine Symbolfigur in Afrika
Banda macht nicht nur mit ihren Leistungen auf sich aufmerksam. 2021 gründete sie die “Barbra Banda Foundation”, um die Armut in Sambia zu lindern, aber auch die Frauen und Mädchen zu fördern und gleichzustellen. Das, was ihr damals verwehrt wurde, möchte sie nun wiedergeben. Ihre Geschichte zeigt, welches Potenzial in Ländern liegt, die im Weltfußball oft übersehen werden und was möglich wird, wenn Talent auf Entschlossenheit trifft.
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