Emotionen, alte Bekannte und ein Sturmduo: Hoffenheim empfängt Frankfurt


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Emotionen, alte Bekannte und ein Sturmduo: Hoffenheim empfängt Frankfurt |  Startbeitrag 12.09.2025 - 12:52
  emiliebitsch
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Die TSG Hoffenheim empfängt am Sonntag (18:30 Uhr) Eintracht Frankfurt – ein echtes Highlight am zweiten Spieltag der Bundesliga. In den vergangenen Jahren galt das Duell als Rennen um die internationalen Plätze. Diesmal aber versucht TSG-Trainer Theodoros Dedes, den Erwartungsdruck von seiner Mannschaft zu nehmen: „Wir müssen den Druck um die internationale Plätze rausnehmen. Entscheidend ist, dass wir unser Spiel über 90 Minuten konsequent durchziehen.“

Rückenwind aus Jena

Zum Auftakt feierte Hoffenheim einen 4:1-Erfolg beim FC Carl Zeiss Jena. Ein Ergebnis, das Selbstvertrauen gibt, auch wenn die Vorbereitung auf Frankfurt kurz ausfiel. „Wir kamen sehr spät in der Nacht zurück und hatten bisher nur eine gemeinsame Trainingseinheit. Trotzdem wollen wir die Euphorie mitnehmen", erklärte Dedes.

Im Fokus stand die Doppelspitze: Melissa Kössler und Selina Cerci trafen jeweils doppelt. Für Dedes ist das Angriffsduo ein Schlüssel zum Saisonstart: „Mit Selina und Melissa haben sich zwei Spielerinnen gefunden, die sich auf und neben dem Platz hervorragend verstehen. Beide gönnen sich gegenseitig die Erfolge, das ist enorm wichtig. Wenn es mal nicht läuft, verkrampft man schnell – umso schöner ist es, dass beide mit Freude und Leichtigkeit spielen.“

Frankfurt ein anderes Kaliber

Am Sonntag wartet jedoch ein Gegner von anderem Format. Während Jena in der vergangenen Saison mit nur zehn Punkten den vorletzten Platz belegte, stellte Frankfurt die gefährlichste Offensive der Liga. Hoffenheim landete am Ende auf Rang sechs – weit entfernt vom ersehnten Europapokalplatz, den sich die Eintracht sicherte. „Frankfurt ist natürlich ein anderes Kaliber als Jena“, warnte Dedes. „Wir müssen diszipliniert verteidigen und über 90 Minuten hundert Prozent geben. Wenn wir nur in Phasen gut spielen, reicht das gegen eine Mannschaft dieser Qualität nicht.“

SGE mit Champions-League-Frust im Gepäck

Frankfurt kommt mit gemischten Gefühlen in den Kraichgau. Am Donnerstagabend verlor das Team von Niko Arnautis in der Champions-League-Qualifikation knapp am spanischen Vizemeister Real Madrid (1:2). Dedes war vor Ort am Brentanobad: „Das war ein Spiel auf höchstem Niveau. Es hat viel Kraft gekostet, trotzdem hat man gesehen, mit welchen Emotionen die Eintracht auftritt. Wir werden am Sonntag ihre Zielscheibe sein – sie werden diese Emotionen in die Liga tragen.“

Die Qualität der Eintracht belegen nicht nur die Leistungen der Startelf, sondern auch die Breite des Kaders: „Wenn Spielerinnen wie Rebecka Blomqvist oder Hayley Raso von der Bank kommen, sagt das alles über ihre Möglichkeiten“, sagte Dedes.

Freundschaft und Konkurrenz mit Arnautis

Eine zusätzliche Note verleiht dem Duell die Beziehung zwischen den beiden Trainern. Dedes und Arnautis teilen nicht nur griechische Wurzeln, sondern absolvieren aktuell gemeinsam die UEFA Pro-Lizenz. „Als Landsmänner wurden wir natürlich direkt zusammengesetzt“, erzählt Dedes mit einem Schmunzeln. „Wir tauschen uns viel aus, gerade weil Niko eine enorme Erfahrung im Frauenfußball hat. Ich würde sagen, wir haben eine gute Beziehung. Aber am Ende sind wir Konkurrenten und in dieser Woche gab es kein Gespräch vor dem Spiel.“

Rückkehr von Memeti

Auch auf dem Feld kommt es zu einem Wiedersehen: SGE-Flügelspielerin Erëleta Memeti trifft auf ihren Ex-Verein. Drei Jahre lang spielte die kosovarische Nationalspielerin für Hoffenheim, erzielte in 73 Partien 25 Treffer und entwickelte sich zur festen Größe. Für die TSG ist es das erste direkte Aufeinandertreffen seit ihrem Wechsel im Sommer. Ein Detail, das dem ohnehin brisanten Duell zusätzliche Würze verleiht.

Neue Gesichter bei der TSG

Doch auch Hoffenheim selbst hat sein Gesicht verändert. Besonders im Mittelfeld setzte der 35-Jährige beim Auftaktspiel neue Akzente. Auf der Doppelsechs überzeugten die jungen Laura Gloning und Valesca Ampoorter. Letztere stieß erst vor wenigen Wochen zum Team und konnte bisher nur wenige Einheiten mit der Mannschaft absolvieren. Gloning wiederum war ursprünglich als Außenverteidigerin eingeplant, hat sich aber im zentralen Mittelfeld bewährt.

Darüber hinaus feierte Führungsspielerin Lisa Doorn nach längerer Verletzungspause ihr Comeback und sammelte erste Minuten. „Ob es schon für die Startelf reicht, werden wir in den nächsten Tagen sehen“, sagte Dedes vorsichtig.

Ausblick auf das Topspiel

Beide Teams starteten mit klaren Siegen in die neue Saison – Frankfurt mit einem 5:0 gegen die SGS Essen, Hoffenheim mit dem 4:1 in Jena. Nun treffen sie direkt aufeinander, um ein erstes Ausrufezeichen zu setzen.

Für Hoffenheim geht es darum, die eigene Weiterentwicklung unter Dedes zu bestätigen und die Favoriten zu ärgern. Frankfurt will nach der Enttäuschung in Europa zeigen, dass man in der Bundesliga sofort wieder angreifen kann. „Wir freuen uns auf dieses Spiel“, betonte Dedes. „Es ist ein Highlight früh in der Saison und wir wollen zeigen, dass mit uns zu rechnen ist.“
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