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Leiden mit «Giuli»: Gwinns EM-Aus bedrückt DFB-Team
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Leiden mit «Giuli»: Gwinns EM-Aus bedrückt DFB-Team | Startbeitrag 06.07.2025 - 13:44 |
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emiliebitsch
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Für das DFB-Team ist das EM-Aus der am Knie verletzten Giulia Gwinn ein großer Schock. Die Kapitänin soll aber als moralische Unterstützung nach Zürich zurückkehren. Ein Eisbeutel auf dem verbundenen hochgelegten Knie, die Krücken an die Bank gelehnt, die Augen hinter einer Sonnenbrille verborgen: Während die deutschen Fußballerinnen auf dem Rasen in Zürich-Buchlern trainierten, zog Kapitänin Giulia Gwinn nach ihrem EM-Aus alle Blicke auf sich. Das Team von Bundestrainer Christian Wück möchte sich den Titeltraum nach der Schreckensnachricht und vor der nächsten Herausforderung am Dienstag gegen Dänemark (18.00 Uhr/ARD und DAZN) aber bewahren. Alle leiden mit «Giuli». Ihre vielen Fans bei der Europameisterschaft und in den sozialen Medien, das DFB-Team und der derzeit leidgeprüfte FC Bayern ohnehin. Er habe «mit großem Entsetzen mitgekriegt, dass unsere Giulia Gwinn sich verletzt hat», sagte Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß vor Medienvertretern und sicherte ihr «die volle Unterstützung des Vereins» zu. Man habe ja gesehen, «wie wichtig Giuli ist fürs Team», meinte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer. Nach der schweren Knieverletzung beim 2:0-Auftaktsieg am Freitagabend gegen Polen in St. Gallen ist die EM für den Bayern-Star schlagartig beendet - und der Schock in der DFB-Auswahl groß. Keine deutsche Fußballerin stand vor der EM in der Schweiz so im Blickpunkt wie die neue Kapitänin. Gwinn reist zur Untersuchung nach München «Sie ist niedergeschlagen, hat sich sehr auf das Turnier gefreut, war vorbereitet», berichtete Künzer. Am Sonntag reiste Gwinn zur weiteren Untersuchung und Behandlung nach München. Wie der DFB informierte, sei geplant, dass sie zum Schweden-Spiel am 12. Juli nach Zürich zurückkehrt, um ihr Team von außen zu unterstützen. Sie sei ja «nicht aus der Welt», betonte Künzer. Gwinns «Ausfallzeit beträgt voraussichtlich mehrere Wochen», hatte der Deutsche Fußball-Bund am Samstag mitgeteilt. «Das weitere Vorgehen wird mit allen Beteiligten besprochen.» Eine MRT-Untersuchung bei Gwinn in einem Krankenhaus in Zürich ergab zuvor, dass sich die 26 Jahre alte Rechtsverteidigerin eine Innenbandverletzung im linken Knie zugezogen hat. Aus der wichtigsten Repräsentantin des Frauenfußballs ist erneut die tragische Heldin geworden. Wieder einmal. 2020 riss ihr das rechte Kreuzband, 2022 das linke, 2023 verpasste sie deshalb die WM in Australien. Und nun den Rest der EM. 2020: Erst kein Kreuzbandriss, dann doch Zumindest die befürchtete Diagnose Kreuzbandriss blieb Gwinn erspart. Wie belastend das Warten auf das Untersuchungsergebnis ist, erlebte sie schon bei ihrer ersten schweren Knieverletzung. 2020 kam dabei zunächst «die Gewissheit, dass es kein Kreuzbandriss ist, sondern ein Außenbandriss. Das war für mich das Allerschönste, was hätte passieren können - zumindest für einen kurzen Moment», schrieb Gwinn in ihrer kürzlich erschienenen Biografie («Write your own Story»). Sie hatte sich damals zu früh gefreut. Einen Tag später ging es für die Außenverteidigerin erneut zum Arzt. Dort wurde ihr dann gesagt, es sei «auf jeden Fall ein Kreuzbandriss». Ein Schock für die damals 21-Jährige: «Das war ein Moment, da hat es mir wirklich den Boden unter den Füßen weggezogen.» Am Freitagabend erlebte Gwinn nach 36 Spielminuten ihren nächsten Karriere-Rückschlag. Im eigenen Strafraum verhinderte sie grätschend gegen Polens Stürmerin Ewa Pajor eine Topchance, verdrehte sich dabei aber das Knie. Unter Tränen verließ sie den Rasen, nachdem sie zunächst auf das Feld zurückgekehrt war, dann aber wieder zu Boden sank. Keine DFB-Spielerin ist so präsent wie Gwinn Gwinns Ausfall trifft die Nationalelf hart. Sportlich und menschlich. Auch in der Außenwirkung ist die Kapitänin zum Sprachrohr und Gesicht der deutschen Fußballerinnen geworden, weil sie auch die tieferen Themen einem breiten Publikum mit viel Charme vermitteln kann. Bei Instagram stiegen ihre Follower über das Wochenende noch einmal an - auf rund 666.000. Das öffentliche Interesse an ihrer Person bediente Gwinn vor dem Turnier so locker und lächelnd, wie sie ihre Fans aus den sozialen Medien kennen. Vom EM-Titel träumte sie, von einem Schub für den Frauenfußball wie nach der EM 2022, als sie mit dem DFB-Team in England erst im Finale von Wembley den Gastgeberinnen unterlag. In St. Gallen führte die vom Bodensee stammende Gwinn die DFB-Auswahl als Nachfolgerin von Alexandra Popp erstmals als Kapitänin in ein großes Turnier. Wie es ohne die unumstrittene Anführerin weitergeht, zunächst am Dienstag in Basel gegen Dänemark und am 12. Juli in Zürich gegen Schweden, wird zur großen Frage. «Es war schon ein Schock für uns alle», sagte Torschützin Jule Brand direkt nach dem Polen-Spiel. Künzer überzeugt vom Team-Spirit Ihren Traum vom neunten EM-Titel wollen sich die deutschen Spielerinnen aber bewahren. «Ich bin überzeugt von diesem Team und diesem Team-Spirit. Und natürlich wollen alle jetzt auch noch mal mehr für Giuli spielen», sagte Künzer. Gwinns Rolle als Kapitänin übernimmt Stellvertreterin Janina Minge vom VfL Wolfsburg. Künzer hatte noch während der Halbzeit auf der Tribüne den Weg zu Gwinns Eltern gesucht, die das EM-Aus vor Ort mitansahen. «Es ist gut, dass ihre Familien und Angehörigen auch hier sind. Also wir versuchen alles, Giulia zu stützen», sagte die Sportdirektorin. Zumal die Gwinns am besten um die größte Sorge ihrer Tochter wissen. Sie schrieb auch darüber in ihrer Biografie: «Meine größte Angst ist, dass ich meine Karriere als Spielerin früher beenden muss als erhofft und geplant.» |
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