«Teil davon sein»: Werder Bremen mit Premiere im Weserstadion


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«Teil davon sein»: Werder Bremen mit Premiere im Weserstadion |  Startbeitrag 25.11.2022 - 13:03
  Prytz2
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FC Hansa Rostock
Der Frauenfußball wächst weiter. Die Spielerinnen von Werder Bremen erleben vor tausenden Zuschauern ihr erstes Liga-Spiel im Weserstadion gegen Freiburg. Sportlich könnte es jedoch besser laufen.

Die Fußballerinnen von Werder Bremen sehnen das erste Bundesliga-Spiel im Weserstadion herbei. «Die Aufregung ist noch nicht so groß, die Vorfreude ist dafür riesig», sagte Mittelfeldspielerin Ricarda Walkling der Deutschen Presse-Agentur vor der Partie gegen den SC Freiburg am Samstag (16.00 Uhr/MagentaSport).

Die 25-Jährige hält den Platzwechsel für eine «große Ehre und Wertschätzung» des Vereins: «Wir bekommen zu spüren, dass wir ein wichtiger Teil von dem Club sind. Wir sehen das nicht als selbstverständlich an, wir sind super dankbar.» Sonst tragen die Bremerinnen ihre Partien auf einer deutlich kleineren Anlage in der Nähe der Arena aus.

Während im Männerfußball die umstrittene Weltmeisterschaft in Katar veranstaltet wird, ist das Stadion durch die unterbrochene Bundesliga-Saison der Herren frei. Die aktive Werder-Fanszene hatte im letzten Heimspiel der Männer gegen RB Leipzig (1:2) zum Boykott der WM aufgerufen und stattdessen für die Partie der Elf um Kapitänin Lina Hausicke geworben. 

Mehr als 15 000 Tickets sind bislang für die Begegnung verkauft worden. Die Frauen brauchen die Protestfans jedoch nicht unbedingt, um die altehrwürdige Arena ordentlich auszulasten. Bereits bei der knappen 2:3-Niederlage gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg Ende Oktober lockten sie 2700 Besucher auf den viel kleineren «Platz 11» in der Nähe des Weserstadions und sorgten dort für einen Rekord. 

An den gewöhnlichen Abläufen vor dem Spiel, wie etwa dem gemeinsamen Essen, will das Team von Trainer Thomas Horsch nichts verändern. Die Devise lautet: cool bleiben. «Wir haben schon gegen Wolfsburg vor vielen Leuten gespielt, für uns ist das ein Vorteil», sagte die gebürtige Hannoveranerin Walkling selbstbewusst. Sie verspricht: «Wir werden alles versuchen, damit die Fans nicht bereuen, sich für ein Frauen-Bundesliga-Spiel entschieden zu haben.»

Der Frauenfußball boomt. Die große Aufgabe für alle Beteiligten sei es nun, «diesen Boom nachhaltig zu nutzen», sagte die Bremer Frauenfußball-Leiterin Birte Brüggemann in einem Vereinsinterview. «Wenn man die Entwicklung vom Frauenfußball sieht, will man ein Teil davon sein», schwärmte Walkling. 

Eine richtungsweisende Personalie der Hanseaten verdeutlicht den Boom. Sport-Geschäftsführer Frank Baumann wurde vor einiger Zeit zusätzlich zum Männerbereich auch die Verantwortung für den Frauen- und Mädchenfußball im Club übertragen. Das Zeichen nach außen: Die Belange der Bremerinnen bekommen noch mehr Gehör an der Clubspitze. 

Baumann geht es vor allem um ein engeres Zusammenwirken von Männern und Frauen. Der 47-Jährige plant, «Synergien mit dem Männerfußball noch besser zu nutzen». Auch wenn Vergleiche zwischen beiden Sparten in der Regel wenig Sinn ergeben. Die sportliche Situation bei beiden Teams ist unterschiedlich. Die Hanseatinnen stehen in der ersten Liga nach sieben Partien auf dem elften Tabellenrang ohne einen Sieg und haben im Abstiegskampf einen Punkt Vorsprung auf Turbine Potsdam. Auf den Zehnten SGS Essen auf einem Nichtabstiegsrang sind es vier Zähler. «Die Tabellensituation ist uns klar. Aber wir haben das im Griff, und ich bin überzeugt, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen werden», sagte Walkling.

Trotz der sportlichen Situation liegen in Bremen einige Hoffnungen auf dem Frauenfußball. Denn der Faktor sei jetzt schon «strategisch wichtig» und solle zukünftig laut Baumann «noch wichtiger sein». Der Geschäftsführer gab das Ziel aus, dass der Frauenfußball sich in einigen Jahren selbst trage: «Ich halte es für realistisch», fügte der Geschäftsführer der Frauen hinzu.
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