21.05.2023 - 00:08 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Heinz Büse und David Joram
Titelentscheidung vertagt: Bayern-Fußballerinnen nur 0:0 in Leverkusen

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©FC Bayern München
Die Entscheidung um den Titel in der Fußball-Bundesliga ist um eine Woche vertagt - beim 0:0 in Leverkusen treten die Spielerinnen von Tabellenführer FC Bayern wenig meisterlich auf.

Kein Jubel, keine Bierduschen, keine Party - im finalen Kampf um die deutsche Meisterschaft haben die Fußballerinnen des FC Bayern Nerven gezeigt. Mit dem 0:0 in Leverkusen verspielte das Team von Trainer Alexander Straus die Chance, den fünften Titel nach 1976, 2015, 2016 und 2021 bereits am vorletzten Spieltag perfekt zu machen.

Nach zuvor 15 Siegen in Serie trat der Spitzenreiter gegen den Außenseiter am Samstag vor rund 1500 Zuschauern im Ulrich-Haberland-Stadion wenig meisterlich auf. Aus ihrem Frust machte Mittelfeldspielerin Sydney Lohmann bei Magenta Sport keinen Hehl. «Wir sind jetzt nicht weniger motiviert, aber natürlich sind wir erst mal geknickt - wir wollten es heute klarmachen.»

Mit einem Sieg am Sonntag (16.00 Uhr) in Meppen kann der Titelverteidiger, frisch gekürte Pokalsieger und Champions-League-Finalist aus Wolfsburg bis auf zwei Punkte aufschließen. Gleichwohl halten die Münchnerinnen noch immer alle Trümpfe in den eigenen Händen. Ein Erfolg im letzten Saisonspiel am Sonntag kommender Woche daheim gegen Absteiger Turbine Potsdam garantiert die Meisterschaft. Bei allem Ärger gab sich Lohmann kämpferisch: «Jetzt haben wir noch mal eine Woche Zeit und dann den nächsten Matchball.»

Der nicht minder enttäuschte Gäste-Trainer Alexander Straus wertete das Remis als Warnsignal zur rechten Zeit: «Es ist ein Wachruf für uns, für die Spielerinnen. Nichts kommt von allein», sagte der im vergangenen Jahr vom norwegischen Meister Sandviken TF/SK Brann verpflichtete 47-Jährige. Vor allem die erste Halbzeit seines Teams gab ihm zu denken: «Intensität und Pressing haben gefehlt. So sollte es nicht sein.» Aufkommende Zweifel an einem Happy End versuchte der Coach trotz aller Kritik an seinem Team zu zerstreuen: «Jetzt ist es ein 0:0, aber keine Sorge - ich denke, wir werden nächste Woche gewinnen.»

Ähnlich bewertete Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Ausgangslage vor dem Titel-Showdown am kommenden Samstag: «Das lässt sich der FC Bayern nicht mehr nehmen.» Allerdings blieb auch dem Tribünengast nicht verborgen, dass der Fast-Meister unter dem «Erwartungsdruck» litt sowie «Konsequenz» und «Spieltempo» vermissen ließ.

Die Aussicht auf eine vorzeitige Meisterfeier schien die Gäste beim Auftritt in Leverkusen mehr zu belasten als zu inspirieren. Bis zur 30. Minute fand der Tabellenführer keine Mittel, um den Gegner ins Wanken zu bringen. Erst bei Kopfbällen von Lea Schüler (32. Minute) und Lohmann (36.) schien die Führung nahe.

Nach der Pause übernahmen die Bayern mehr und mehr die Regie. Wirklich zwingend waren die Offensivaktionen aber noch immer nicht. Die wenigen Torraumszenen bereiteten Bayer-Torhüterin Anna Klink lange Zeit keine Probleme. Zudem blieb Leverkusen bei Kontern gefährlich.

In der hektischen Schlussphase versuchten die Münchnerinnen, den Siegtreffer mit Macht zu erzwingen. Spielwitz und Präzision blieben dabei jedoch auf der Strecke. Gleichwohl bot sich Klara Bühl (85.) bei einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze die Chance zum 1:0. In der fünften Minute der Nachspielzeit kam ein weiteres Mal Hoffnung auf - doch Schüllers Kopfball landete am Pfosten.

Mit großer Leidenschaft und viel Geschick brachte der Tabellenfünfte das verdiente Remis über die Zeit. Bayer-Coach Robert de Pauw fand tröstende Worte für die enttäuschten Münchnerinnen: «Es ist doch viel schöner, die Meisterschaft zu Hause zu feiern.»

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