Türchen Nummer 5: Homare Sawa – Die leise Anführerin


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Türchen Nummer 5: Homare Sawa – Die leise Anführerin |  Startbeitrag 05.12.2025 - 12:34
  emiliebitsch
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Homare Sawa<(a> ist mehr als eine Pionierin des japanischen Frauenfußballs, sie ist das Gesicht der „Nadeshiko“-Ära, einer Zeit, in der der Sport in Japan erstmals international strahlte. Als Mittelfeldspielerin war sie das Herz des Teams, als Persönlichkeit wurde sie zur Hoffnungsträgerin einer Nation, die gerade schwere Krisen durchlebt hatte. Sawa führte Japan mit leiser Stärke: sichtbar, ohne laut sein zu müssen.

Ein Treffer, der unvergessen bleibt

Das wichtigste Spiel ihrer Karriere war das WM-Finale 2011 gegen die USA. In der Verlängerung lag Japan nach einem Kopfballtor von
Abby Wambach zurück, der Ausgleich musste her. Und er kam: Nach einer Ecke verlängerte Sawa den Ball mit der Hacke ins Tor, in der 117. Minute, im dicht gedrängten Strafraum. Sie rettete Japan ins Elfmeterschießen, das „Nadeshiko“ mit 3:1 gewann, und holte damit den ersten Weltmeistertitel der Geschichte.

Dieser Triumph war mehr als ein sportlicher Erfolg. Vier Monate zuvor hatte die Dreifachkatastrophe von Erdbeben, Tsunami und Fukushima das Land erschüttert. Über 18.000 Menschen starben. Für eine Nacht schenkten „Nadeshiko“ dem Land Hoffnung. Der Name der Mannschaft, „Nadeshiko“ – die Prachtnelke – steht für Entschlossenheit und stille Stärke. Eigenschaften, die Sawa verkörperte wie kaum eine andere.

Für Sawa war der Gewinn der WM einer ihrer größten Erfolge. Sie wurde zusätzlich zur Spielerin des Turniers gewählt und erhielt mit ihren fünf Turniertoren die Torjägerinnenkrone. Doch ihr Weg bis zu diesem Erfolg war nicht leicht.

Ein frühes Debüt führt sie in die Staaten

Schon als Kind zeichnete sich Homare Sawa durch eine außergewöhnliche Ruhe und Spielreife aus. Mit nur zwölf Jahren debütierte sie für Yomiuri Beleza in der ersten japanischen Liga. Ein Alter, in dem andere noch in der Jugend spielen. In dreizehn Spielen erzielte sie fünf Tore und gewann direkt in ihrer ersten Saison die Meisterschaft. Früh zeigte sich: Sawa war nicht nur talentiert, sie war eine Denkerin auf dem Platz.

Um sich weiterzuentwickeln, wagte sie mit 21 Jahren einen mutigen Schritt und wechselte in die USA, wo der Frauenfußball professioneller organisiert war. Die Stationen in der WUSA und später der WPS prägten sie entscheidend. Dort lernte sie ein körperlicheres, schnelleres Spiel kennen und entwickelte die Führungsqualitäten, die sie später zur zentralen Figur der Nationalmannschaft machen sollten. Trotz ihrer Erfolge im Ausland kehrte sie regelmäßig nach Japan zurück und überzeugte auch bei Beleza mit einer

Rekordnationalspielerin, Weltfußballerin, Symbolfigur

Mit nur fünfzehn Jahren debütierte Homare Sawa in der japanischen Nationalmannschaft. Von diesem Moment an war sie aus dem Mittelfeld nicht mehr wegzudenken. Sechs Weltmeisterschaften und vier Olympische Spiele später hält sie gemeinsam mit der Brasilianerin Formiga einen Rekord, den weder Frau noch Mann übertroffen hat: als Spielerin mit den meisten WM-Teilnahmen.

Über mehr als 20 Jahre prägte sie das Gesicht der Nationalmannschaft. Sie war keine Spielerin, die das Rampenlicht suchte – sie war diejenige, die Spiele ordnete, Räume eröffnete und das Team führte. Der WM-Titel 2011 war ihr größter Triumph, doch Sawa bestand immer darauf, dass der Erfolg dem gesamten Team gehörte.

Für ihre Leistungen wurde sie 2011 zur besten Spielerin der WM gekürt und erhielt 2012 als erste und bis heute einzige Asiatin den Ballon d’Or. Mit 205 Länderspielen und 83 Toren ist sie bis heute Rekordnationalspielerin Japans.

2012 beschloss sie, ihre internationale Karriere zu beenden. Doch als Symbolfigur für diese Nationalmannschaft wurde sie nur rund ein Jahr später wieder berufen und spielte. Doch 2015 war endgültig Schluss: Nach 22 Jahren im japanischen Trikot sagte Sawa „Sayonara“.

Förderin des japanischen Frauenfußballs

Homare Sawa hat den japanischen Frauenfußball so nachhaltig geprägt wie keine andere. Ihre Spielintelligenz, ihre Ruhe und ihr Mut, den Schritt ins Ausland zu wagen, hoben das Niveau der „Nadeshiko“ auf ein neues Level und ebneten vielen jungen Spielerinnen den Weg. Sie führte Japan zum bis heute einzigen WM-Titel und zeigte einem ganzen Land, welche Kraft im Frauensport steckt.

Sawa bleibt eine Legende – nicht nur wegen ihrer Tore und Titel, sondern weil sie eine Generation inspiriert hat, an sich zu glauben und Grenzen zu überschreiten.
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