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16.07.2025 - 14:30 Uhr | News | Quelle: dpa
UEFA-Direktorin: «Die Leute schlagen sich um Tickets»

©IMAGO
UEFA-Direktorin Nadine Keßler fordert angesichts der Zuschauerresonanz bei der EM mehr Spiele in großen Arenen. «Die Leute schlagen sich um Tickets, versuchen, irgendwie noch irgendwo ins Stadion reinzukommen», sagte die frühere Europameisterin des VfL Wolfsburg in einem dpa-Gespräch. «Wir müssen einfach die Messlatte jedes Mal auch wieder höher legen, auch mit größeren Stadien Zeichen setzen - und auch die wieder füllen.» Der Frauenfußball sei «absolut» bereit dazu.
Das Potenzial sei speziell bei Frauen und Mädchen enorm. «Wir haben zum Beispiel 47 Prozent weibliche Zuschauerinnen in den Stadien. Bei der Männer-EM waren wir bei 16 Prozent. Das Publikum ist jünger, wir haben zum Beispiel 5 Prozentpunkte mehr bei den unter 30-Jährigen», sagte Keßler zum Publikum im Vergleich zu den Männern.
Die größte Arena bei der EM in der Schweiz ist der 34.250 Zuschauer fassende St. Jakob-Park in Basel. Dort findet am 27. Juli auch das Finale statt. Das kleinste Stadion steht in Sion (7.750). Der Deutsche Fußball-Bund hat für seine EM-Bewerbung 2029 Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln, Leipzig, München und Wolfsburg ausgewählt.
«Von den ersten 24 Matches waren 22 ausverkauft. Das ist eine Seltenheit im Frauenfußball bisher, auch bei einer WM», sagte Keßler nach dem Vorrundenabschluss. «Das muss auch das Ziel des Frauenfußballs generell sein, Zuschauer in die Stadien zu bringen, in den Ligen, in der Champions League - und das auch regelmäßig.»
EM auf Rekordkurs
461.582 Menschen kamen nach UEFA-Angaben zu den bisher 24 Spielen, so viele wie noch nie in einer Vorrunde. Die Schweizer wollen am Ende die bisherige Rekordmarke von 575.000 Fans bei der EM 2022 in England brechen, alle bisherigen Verkaufszahlen sprechen dafür. Der Zuschauerschnitt vor den K.o.-Spielen liege bei 19.000, so Keßler, in England waren es am Turnierende 18.500.
Viele Fans reisen ihren Teams hinterher
35 Prozent der Karteninhaber beim Turnier seien Anhänger aus dem Ausland, sagte Keßler. «Dass Fans wirklich hinter ihren Mannschaften herreisen, das gab es so noch nie», so die 37 Jahre alte Chefin der UEFA. Keßler war 2014 FIFA-Weltfußballerin des Jahres und hat dreimal die Champions League gewonnen. Sie ist die international einflussreichste deutsche Fußball-Funktionärin.
«Wirklich alle spielen mit»
Sportlich sieht Keßler ebenfalls große Fortschritte: «Ich finde, dass wir ein Turnier sehen, wo wirklich alle mitspielen. Das ist ein Unterschied zu England. In England hat man einen viel defensiveren Spielstil von allen Teams gesehen, die sich mehr aufs Kompaktsein fokussiert haben.» Der Torschnitt liegt bislang bei 3,7 pro Partie, bei der Männer-EM 2024 waren es 2,3.
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