03.08.2017 - 09:33 Uhr | News | Quelle: dpa
Daumendrücken auf der Hochwildalm

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©FC Bayern
Auf der Hochwildalm in Aurach bei Kitzbühel grassiert das Fußball-Fieber – wie in ganz Österreich. Wolfgang Feiersinger, der frühere österreichische Nationalspieler und Profi von Borussia Dortmund, verfolgt die Frauen-EM besonders leidenschaftlich. Schließlich gehört seine Tochter Laura (Foto) zum ÖFB-Team, das mit den sensationellen Erfolgen in den Niederlanden derzeit die Alpenrepublik verzückt.

«Ich erkenne mich in meiner Tochter wieder mit ihrem Laufeinsatz und Engagement im Spiel. Auf diese Mannschaft kann man nur stolz sein, mit wie viel Herzblut die sich einsetzt. Das kommt rüber und begeistert die ganze Nation», sagte der 52-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Seine 24-jährige Tochter könnte gleich bei Österreichs EM-Debüt ins Finale stürmen. Ein Erfolg gegen Deutschland-Bezwinger Dänemark in Breda am Donnerstag (18 Uhr) ist nicht unrealistisch, zumal der Halbfinal-Gegner im EM-Test Anfang Juli mit 4:2 schon einmal überrollt wurde. EM-Gastgeber Niederlande und der WM-Dritte England kämpfen in der zweiten Partie (20.45 Uhr) um den Einzug ins Endspiel am Sonntag (17 Uhr) in Enschede.

Der ehemalige Abwehrspieler, der mit dem BVB 1997 die Champions League gewann, bewirtschaftet seit 2009 mit seiner Lebensgefährtin die in 1557 Metern Höhe gelegene Hochwildalm in den Kitzbühler Alpen. Der unter Herzrhythmusstörungen leidende Feiersinger liebt die Natur und genießt die Ruhe, mir der es seit einigen Wochen allerdings nicht mehr so weit her ist. Denn der Hype um die Elf von Trainer Dominik Thalhammer, die zum Großteil aus Spielerinnen der deutschen Bundesliga besteht, macht auch vor der Berghütte nicht halt.

Mit Begeisterung und Stolz verfolgt Feiersinger die Spiele von Laura, die schon als 17-Jährige nach Deutschland ging und beim Bundesliga-Aufsteiger Herforder SV kickte. Mit Bayern München (2011-2016) wurde sie zweimal deutsche Meisterin, ehe sie beim SC Sand anheuerte. Dort bildet sie mit Verena Aschauer und Nina Burger ein starkes ÖFB-Trio.

Durch tolle EM-Spiele sowie lockeres und sympathisches Auftreten eroberten die Österreicherinnen die Herzen im Sturm. Feiersinger glaubt, dass nun sogar der Titel drin ist. «Dieses Team ist noch nicht an seinem Höhepunkt angekommen, da bin ich ganz sicher», betont er. «Im Moment wird es als Außenseiter von der Euphorie und der mentalen Lockerheit getragen. Ich hoffe, dass die EM die Entwicklung des Frauenfußballs bei uns nachhaltig beeinflusst. Da ist ja noch viel Aufholbedarf.»

Die komplette Prominenz von Formel-1-Legende Niki Lauda über Hansi Hinterseer bis zu DJ Ötzi befeuert die Euphorie, Bundeskanzler Christian Kern und Bundespräsident Alexander van der Bellen reihen sich in die wachsende Fangemeinde ein. Sie hoffen auf die Fortsetzung des Fußball-Märchens. Auch wenn er seiner Laura, der «Alleskönnerin» (Kronen Zeitung), die auch wegen ihres blendenden Aussehens («fesch und gut»), den tiefblauen Augen und ihrer Omnipräsenz in den Sozialen Medien besondere Aufmerksamkeit genießt, nicht vor Ort unterstützen kann. Dennoch wird er wieder mitfiebern: «Da bin ich sehr emotional.»

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