29.06.2019 - 16:32 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulli Brünger
Tränen bei Frankreich - US-Ikone Rapinoe schreibt WM-Geschichte

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©reignfc.com
Wie schon bei den vergangenen drei Frauen-Weltmeisterschaften scheidet der Gastgeber bereits im Viertelfinale aus. Diesmal erwischt es die Französinnen im eigenen Land. Nach dem 1:2 gegen das US-Team um Matchwinnerin Rapinoe vergießen Les Bleues bittere Tränen.

Noch lange nach dem Schlusspfiff im Pariser Prinzenpark lagen Frankreichs Fußballerinnen völlig ausgepumpt auf dem Rasen. Die schon ausgewechselte Nationalspielerin Valerie Gauvin vergoss bittere Tränen, bei Torschützin Wendie Renard ging der Blick ins Leere. Derweil ließen sich Matchwinnerin Megan Rapinoe und ihr US-Team nach dem 2:1 (1:0)-Viertelfinalsieg gegen den WM-Gastgeber von Tausenden amerikanischen Fans feiern und drehten Ehrenrunden.

«Wenn junge Spielerinnen ins Team kommen, sage ich ihnen immer, sie sollen sich an Megan wenden, wenn es um große Momente geht. Denn sie verkörpert wie keine andere die Einstellung, niemals aufzugeben. Sie liebt und lebt für solche Momente», schwärmte US-Trainerin Jill Ellis nach dem Einzug ins WM-Halbfinale am Freitagabend. Die USA hatten dank der zweimaligen Torschützin Rapinoe (5. und 65. Minute) einmal mehr Frauenfußball-Geschichte geschrieben.

Die 33 Jahre alte Frontfrau der US-Girls hat bei ihren vier WM-Einsätzen in Frankreich nun fünf Tore erzielt und wurde wie schon beim Achtelfinale gegen Spanien, als sie beide Tore per Elfmeter zum 2:1-Erfolg beisteuerte, zur besten Spielerin der Partie gekürt. Rapinoe ist nun die erste Spielerin der WM-Geschichte, der ein Doppelpack in zwei aufeinanderfolgenden K.o.-Spielen gelang.

Nach dem Einzug ins Viertelfinale hatte Rapinoe weltweit für Schlagzeilen gesorgt, als ein Video im Internet auftauchte, in dem sie mit einer abschätzigen Äußerung über das Weiße Haus («Ich gehe nicht in das beschissene Weiße Haus») auch US-Präsident Donald Trump abkanzelte. Die Offensivspielerin bezieht immer wieder politisch Stellung und macht sich damit nicht nur Freunde. Trump lud sie und ihr Team prompt in den Regierungssitz ein, egal ob das Team gewinnt oder verliert. Es gewann.

«Hoffentlich wird das ein Riesenspektakel. Ein riesiger Medienzirkus. Ich hoffe, es wird großartig und verrückt», so Rapinoe schon vor der Partie, die von vielen Frauenfußball-Experten und Fans als vorweggenommenes Finale bezeichnet worden war. Rapinoe erfüllte sich ihren Wunsch quasi selbst. Und es wurde nicht nur ein Spektakel, sondern eine One-Woman-Show: «Sie ist eine große Persönlichkeit, auf und abseits des Feldes», betonte Ellis. «Und sie blüht in solchen Momenten einfach mit jeder Faser ihres Körpers auf.»

Als Fußball-Ikone der Frauenrechtsbewegung in den USA kann Rapinoe ihrem Triumphzug weitere Kapitel hinzufügen. Im Halbfinale in Lyon am kommenden Dienstag (21.00 Uhr) gegen England gilt der Rekord-Weltmeister, der bei der achten WM zum achten Mal mindestens zu den besten vier Teams gehört, als Favorit. Auch dank Rapinoe.

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